Generieren Robo-Advisor abseits einer hübschen App wirklichen Mehrwert? Eine Studie zur automatisierten Anlageberatung folgert, dass in Deutschland viele Robo-Advisor nur eine Verteuerung der Wertschöpfungskette darstellen.

In Deutschland nutzen über 75 Prozent aller Robo-Advisor in ihren Asset-Management-Ansätzen ausschliesslich fremd-gemanagte Fonds (entweder ETF oder aktiv gemangte Fonds). Dafür zahlen Anleger und Anlegerinnen meist eine zusätzliche Servicegebühr. Zu diesem Schluss kommt die Studie «Asset Management im Robo-Advisory» des Vermögensverwalters Evergreen und der Green Finance Consulting, der studentischen Unternehmensberatung der Goethe-Universität Frankfurt.

Vergleichsweise hohe Kosten

Den Studienautoren zufolge besteht die Eigenleistung der Robo-Advisor meistens in der Bereitstellung einer digitalen Plattform und einer eigenständigen Asset-Allokation. Abgesehen von reinen ETF-Anbietern gebe es nur einige wenige Robo-Advisor, die eigene, komplexere Anlagestrategien verfolgen.

Die Kosten für deutsche Anleger seien dabei verglichen mit anderen Ländern sehr hoch, wie die Fachzeitschrift «IT Finanzmagazin» schreibt. Demnach beträgt die durchschnittliche Servicegebühr 0,82 Prozent, während der US-Konsument im Durchschnitt nur eine Gebühr von 0,38 Prozent pro Jahr bezahlt. Jeder zweite Anbieter biete ausschliesslich passive ETF-Portfolios an.

Oft bloss ein Interface

Tatsächlich weist der deutsche Robo-Advisor-Markt noch keine ausgeprägte Disruption auf, urteilt die Studie weiter. Viele der Anbieter seien lediglich ein digitales, benutzerfreundliches Interface und erweiterten nur die bestehenden Einheiten der traditionellen Wertschöpfungskette. Nach Meinung der Studienautoren gilt grundsätzlich: «Je kürzer die Wertschöpfungskette des eigentlichen Finanzprodukts, desto geringer die Kosten. Damit sinkt die Wahrscheinlichkeit für Kunden und Kundinnen, dass sie zu viel zahlen.»

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