Im Horrorjahr 2022 mussten die Schweizer Haushalte herbe Rückschläge beim Geldvermögen hinnehmen.

Das globale Brutto-Geldvermögen der privaten Haushalte sank im vergangenen Jahr um 2,7 Prozent auf 233 Billionen Euro (umgerechnet rund 225 Billionen Franken), wie aus der am Dienstag publizierten jährlichen Vermögensstudie «Global Wealth Report» des deutschen Allianz-Finanzkonzerns hervorgeht. Das ist der grösste Rückgang seit der globalen Finanzkrise von 2008.

Dabei entwickelten sich die einzelnen Anlageklassen unterschiedlich: Während Wertpapiere (–7,3 Prozent) und Versicherungen/Pensionen (–4,6 Prozent) starke Rückgänge verzeichneten, wiesen Bankeinlagen mit einem Plus von 6 Prozent ein robustes Wachstum auf. Unter dem Strich ging damit ein Geldvermögen von 6,6 Billionen Euro verloren.

Dramatischer Trend

Auch die Schweizer Haushalte konnten sich diesem dramatischen Trend nicht entziehen. Ihr Brutto-Geldvermögen sank 2022 um 2,1 Prozent; nur die Verluste während der Finanzkrise (–7,2 Prozent) waren deutlich höher.

Verantwortlich dafür war die Anlageklasse Wertpapiere, die 12,3 Prozent an Wert verlor. Die beiden anderen grossen Vermögensklassen verzeichneten dagegen leichte Zuwächse: 2,1 Prozent bei den Bankeinlagen und 2,9 Prozent bei den Versicherungen/Pensionen.

Schweiz auf Platz zwei

Das Netto-Finanzvermögen (abzüglich der Schulden) ging um 4,4 Prozent zurück. Mit einem Geldvermögen pro Kopf von netto 238‘780 Euro belegt die Schweiz aber weiterhin den zweiten Platz in der Rangliste der 20 reichsten Länder. An der Spitze liegen die USA mit einem Wert von 251‘860 Euro. Mit deutlichem Abstand folgt Dänemark (163‘830 Euro) auf Rang drei.

Erfreulicherweise können die Schweizer Sparer im Gegensatz zu ihren Nachbarn seit der Pandemie auch auf einen realen Vermögenszuwachs zurückblicken: Im Vergleich zu 2019 liegt das Geldvermögen inflationsbereinigt immerhin 5,6 Prozent höher.

Schädliche Inflation

Wie schädlich Inflation sein kann, zeigt ein anderer Vergleich. In der Schweiz ist das nominale Pro-Kopf-Vermögen in den letzten 20 Jahren um 171 Prozent gestiegen. Inflationsbereinigt beträgt der Zuwachs nur noch 56 Prozent.

Laut den Allianz-Ökonomen hat sich das Sparverhalten der Schweizer in den letzten drei Jahren grundlegend verändert. Auch wenn die Bankeinlagen 2022 mit einem Zufluss von 23,5 Milliarden Euro wieder kräftig zulegten, bleibt diese Anlageform hinter Wertpapieren (40,6 Milliarden Euro) und Versicherungen/Pensionen (26,6 Milliarden Euro) zurück.

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