Die Pleitesaga um den Kryptowährungs-Hedgefonds Three Arrows Capital geht weiter. Ein Gericht hat mehr als eine Milliarde Dollar des Vermögens der Gründer eingefroren – einer davon war einst für die Credit Suisse tätig.

Hochfliegende Träume, harte Landung: Lange Zeit war die in Singapur ansässige Three Arrows Capital (3AC) einer der grössten Krypto-Hedgefonds der Welt. Doch das Unternehmen stürzte 2022 vom Gipfel in den Abgrund.

Der rasante Niedergang während er Kryptokrise führte zu einer Milliardenpleite. Das von den ehemaligen Händlern Zhu Su und Kyle Davies 2012 an einem Küchentisch gegründete Unternehmen konnte die Margin-Forderungen seiner Kreditgeber nicht erfüllen und musste Insolvenz anmelden.

Riesiger Schuldenberg

Davies hatte nach seinem Abschluss an der Columbia University 2009 in Tokio als Derivatehändler bei der Credit Suisse (CS) begonnen. Zhu war Händler bei der Deutschen Bank

Laut dem Insolvenzvewalter Teneo hat ein Gericht auf den Britischen Jungferninseln den beiden Gründern nun untersagt, Vermögenswerte im Wert von bis zu 1,14 Milliarden Dollar zu übertragen oder zu verkaufen, wie die Agentur «Bloomberg» berichtete (kostenpflichtiger Artikel). Teneo schätzt, dass den Gläubigern von 3AC nach dem Zusammenbruch des Hedgefonds im Jahr 2022 rund 3,3 Milliarden Dollar zustehen.

Hinter Gitter – Auf der Flucht

«Der weltweite Sicherstellungsanordnung wurde im Zusammenhang mit Ansprüchen der Insolvenzverwalter beantragt, die unter anderem behaupten, dass die Gründer dafür verantwortlich gemacht werden sollten, dass sich die Lage von 3AC um einen Betrag verschlechtert hat, der dem Wert der beantragten Sicherstellungsanordnungen entspricht», so Teneo.

Der Insolvenzverwalter hatte den beiden 3AC-Gründern in der Vergangenheit unter anderem vorgeworfen, nicht ausreichend kooperiert zu haben.

Zhu wurde im September 2023 in Singapur verhaftet, als er Berichten zufolge versuchte, aus dem Land zu fliehen, nachdem er von einem lokalen Gericht zu einer viermonatigen Haftstrafe verurteilt worden war. Davies, gegen den ebenfalls ein Haftbefehl erlassen wurde, befindet sich Berichten zufolge noch immer auf freiem Fuss.

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