Mit seinen 13 Jahren im Dienste von BNY Mellon Asset Management ist Neal Kutner ein seltenes Beispiel von Firmenloyalität in der immer hektischeren Finanzbranche.

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Die lange Erfahrung kommt dem Managing Director und Länderchef Schweiz jedoch zugute, wenn es darum geht, seinen Arbeitgeber im Markt vorwärts zu bringen. Denn hierzulande ist das Kürzel BNY in der Öffentlichkeit nur begrenzt bekannt.

Der Grund: Das Unternehmen richtet sich in der Schweiz ausschliesslich an institutionelle Anleger, also an Banken, Pensionskassen, Versicherungen und andere Finanzunternehmen, wie Neal Kutner (Bild) betont, der seinen Vornamen seiner englischen Mutter verdankt, vom Dialekt her aber unzweifelhaft aus dem Bernischen stammt.

Ein Stück Finanzgeschichte

International ist BNY Mellon eine der grössten Fondsgesellschaften und mit 25,8 Billionen Dollar zugleich der grösste und älteste Wertschriften-Verwalter (Custodian) der Welt. Hinter dem Kürzel BNY verbirgt sich sogar ein ganzes Stück Finanzgeschichte. BNY steht für Bank of New York, einem Institut, das 1784 von Alexander Hamilton gegründet wurde und damit die älteste Bank der Vereinigten Staaten von Amerika ist.

Heute ist BNY mit dem Zusatz Mellon versehen, was auf die Fusion mit der Mellon Financial Corporation Mitte 2007 zurückgeht. Mittlerweile beschäftigt der Konzern weltweit knapp 50'000 Mitarbeiter und verwaltet Kundenvermögen von 1,26 Billionen Dollar.

Dachholding mit 16 Vermögensverwaltern

In der Schweiz ist das Unternehmen im Bereich Asset Management, also im Fondsgeschäft, seit 10 Jahren vertreten, wie Neal Kutner gegenüber finews.ch im Gespräch weiter erklärt.

Fondsgesellschaften gibt es hierzulande allerdings viele, doch unterscheidet sich BNY Mellon Asset Management von der Konkurrenz insofern, als dass das Unternehmen aus einer Dachholding besteht, der 16 ganz unterschiedliche Vermögensverwaltungsfirmen angeschlossen sind.

Unabhängige Anlagestrategie

Die meisten von ihnen befinden sich zwar in 100-prozentigem Besitz des BNY-Mellon-Konzerns, operieren aber – und das ist das Besondere – völlig unabhängig voneinander. Diese einzigartige Konstellation ist die Grundlage dafür, dass diese Firmen mit ihrer jeweiligen Anlagestrategien für den Kunden eine absolute Rendite erzielen – sprich ihre Peers respektive den jeweiligen Benchmark schlagen wollen.

Gerade angesichts des anhaltenden Tiefzinsumfelds seien besonders institutionelle Investoren darauf angewiesen, eine gewisse Rendite auf ihre Anlagen zu erzielen, wofür das Konzept von BNY Mellon Asset Management gute Voraussetzungen biete, wie Neal Kutner betont.

Fette Jahre sind vorbei

«Mit unserer Firmen- respektive Fondspalette können wir der Klientel massgeschneiderte Anlagemöglichkeiten bieten», erklärt Neal Kutner und verweist auf einzelne Asset Manager der Gruppe, die beispielsweise auf Aktien (Walter Scott, Newton), Fund of Funds (EACM Advisors) oder auf festverzinsliche Investments, darunter auch Emerging Market Debt (Standish und Insight Investment) spezialisiert sind.

Ohne zu zögern räumt Kutner auch ein, dass das Geschäft derzeit sehr «herausfordernd» sei. Die fetten Jahre 2005, 2006 und 2007 seien definitiv vorbei. Zudem sei der Kunde nach den Erfahrungen während der Finanzkrise äusserst kritisch und nicht zuletzt sehr zurückhaltend geworden.

Personalausbau geplant

In der Schweiz, wo BNY Mellon Asset Management derzeit mit einem vierköpfigen Team präsent ist, misst sich das Unternehmen mit Konkurrenten wie BlackRock, Fidelity oder J.P. Morgan Asset Management und verwaltet momentan Kundenvermögen im einstelligen Milliardenbereich, wie Kutner gegenüber finews.ch erklärt.

Mit zusätzlichem Personal und dem Ziel einer Überrendite («Search for Yield») will BNY Mellon Asset Management in der Schweiz weiter wachsen, künftig auch in der Westschweiz, die bis jetzt vor allem von Banken gut abgedeckt wurde. «Doch wenn wir herausfinden, was sich der jeweilige Kunde an Anlagestrategien wünscht, können wir mit unserem Multi-Boutique-Ansatz etwas Besonderes bieten» sagt Kutner.


Neal_Kutner_200Neal Kutner ist Managing Director von BNY Mellon Asset Management (Schweizer Vertriebsniederlassung). In dieser Funktion ist er verantwortlich für die Entwicklung der Geschäftstätigkeiten von BNY Mellon Asset Management in der Schweiz, Österreich, Liechtenstein und Teilen Osteuropas.

Kutner studierte an der Universität von Lausanne (HEC) und an der Universität von Bern. Er ist seit 1998 bei Newton/Mellon Global Investments tätig.

Bevor Kutner in der Schweiz die Vertriebsstelle von BNY Mellon Asset Management aufbaute, unterlag die Entwicklung des deutschen Marktes für Newton Investment Management und Mellon Global Investments seiner Verantwortung.

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