Weissgeldstrategie in der Realität: Deutsche Journalisten gaben vor, bei sieben Banken in der Schweiz unversteuertes Geld anlegen zu wollen. Sie bissen auf Granit.

Die Reporter des «Handelsblatts» gaben sich als Neffe und Onkel aus, die nach einer Erbschaft eine grössere Summe Weissgeld, also offiziell gemeldetes Geld, und ein bisschen Schwarzgeld auf einem Schweizer Konto einzahlen wollten. Insgesamt fast zwei Millionen Euro legten sie so ins Schaufenster und testeten damit sieben der führenden Banken am Finanzplatz Zürich.

Das Ergebnis: Alle sagten ab. Bei Sarasin und der Zürcher Kantonalbank wurden die vermeintlichen Steuerflüchtlinge gleich am Telefon abgewimmelt; CS, UBS, Deutsche Bank, Vontobel und Julius Bär empfingen die «Handelsblatt»-Reporter zwar in ihren Zürcher Private-Banking-Büros, liessen sich aber nicht auf das Angebot ein.

Zur Erinnerung: Ein völlig anders Bild ergab sich, als ein Journalist der Schweizer «Handelszeitung» im Mai mit einer ähnlichen Versuchsanordnung durch Deutschland reiste. Der vermeintliche Schweizer Unternehmer, der Geld vor dem hiesigen Fiskus verstecken wollte, wurde bei Commerzbank, Hypovereinsbank, Sparkasse, Volksbank oder sogar der staatlichen BW Bank ohne Vorbehalte akzeptiert. 

Der jüngste Coup des Düsseldorfer «Handelsblatts» wurde denn auch gleich politisch aufgenommen: «Der Praxistest bestätigt die Glaubwürdigkeit eines Paradigmenwechsels in der Schweiz eindrucksvoll», sagte Finanzstaatssekretär Hans Bernhard Beus, der im Auftrag von Finanzminister Wolfgang Schäuble das Steuerabkommen ausgehandelt hat, der Zeitung. 

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