UBS-Präsident Axel Weber warnt die Investoren: Wunder sollen sie von der Eurozone sicher nicht erwarten. Zu den Euro-Pessimisten zählt er dennoch nicht.

«Lassen Sie sich nicht hypnotisieren von allem, was hier gerade passiert», forderte Axel Weber seine Zuhörer auf. Bei einer Investorenkonferenz, die die russische Investmentbank VBT Capital organisiert hatte, erklärte er, was die Eurozone in der Krise in seinen Augen ist: «Ein Schiff in einem Sturm mit 17 Kapitänen.» Schnelle Reparaturen seien da nicht möglich, so Weber gemäss dem Wirtschaftsmagazin «Forbes».

Aber Grund zur Panik gebe es dennoch nicht. Weber ist überzeugt, dass der Euro bestehen bleibt, auch wenn die jetzige Krise in der ganzen Welt zu spüren sein werde. Sich komplett vom Euro abzukapseln, sei so gut wie unmöglich. «Die Probleme sind lösbar», so der UBS-Verwaltungspräsident. Immerhin rede man von der reichsten Region der Welt. «Wenn die ihre Probleme nicht in den Griff bekommen kann, weiss ich nicht, wer.»

Nicht unlösbar

Doch schnell wird das nicht geschehen. Wenn die Europäische Zentralbank (EZB) es nicht schaffe, nachhaltig zu handeln, werde die Krise weiter schwelen. Viele erhoffen sich vom Handeln der EZB eine Stabilisierung der Eurozone. Doch Weber sieht das Risiko von kurzfristigen Rallies und langfristiger Unsicherheit, berichtet die Wirtschaftsnachrichtenagentur «Bloomberg».

Um langfristige Erholung zu garantieren, müsse man also das Bankensystem reparieren. Unmöglich sei das nicht. In Mexiko etwa hätten die Banken nach der grossen Krise «einige Wachstumsschmerzen» erlitten. Doch schliesslich gehe es ihnen inzwischen wieder akzeptabel. In den neunziger Jahren war das mexikanische Finanzsystem durch eine plötzlich Abwertung des Peso in eine Krise gerutscht. Langsam aber sicher erholte der Sektor sich aber wieder.

Mini-Wachstum in Europa

Langsam dürfte es auch in Europa gehen. Die UBS prognostiziert der Eurozone ein Mini-Wachstum von nicht mehr als einem Prozent in den nächsten drei Jahren. Um das wieder anzufeuern brauche es mutige politische Entscheidungen und Reformen. Vor allem, was die Ausgaben der Regierungen angeht. Diese müssten deutlich reduziert werden –und das sei in Europa noch nicht besonders populär.

 

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