Die «Seepferdcheninsel» vor Dubai wurde erst vor rund sechs Jahren fertiggestellt. Seither ist das künstliche Eiland zum bevorzugten Hot-Spot für Milliardären geworden.

Noch bis zum Ende der Corona-Pandemie waren Teile der Jumeirah Bay Island, die aufgrund ihres Grundrisses auch «Seepferdcheninsel» genannt wird, noch nicht erschlossen. Doch das hat sich geändert, und inzwischen sind Immobilien dort ein höchst begehrtes Gut.

Das nicht von ungefähr. Laut einem Bericht der Agentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) hat sich das Eiland in den vergangenen Jahren zu einem bevorzugten Rückzugsort für Superreiche und wohlhabende Exilanten in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) entwickelt. Maklern zufolge übersteigt die Zahl der Milliardäre pro Quadratkilometer jeden anderen Ort in dem Golfstaat, einschliesslich der Inselgruppe Palm Jumeirah, Emirates Hills und Dubai Hills.

Magnaten und Fussballer

So soll etwa Fussballstar Cristiano Ronaldo dort eine Villa gekauft haben, die er im kommenden Jahr beziehen will. Zu den Einwohnern des Eilands zählen Kreisen zufolge etwa der saudische Milliardär Mohammed Abdul Latif Jameel, der israelische Glücksspiel-Magnat Teddy Sagi, die Tochter des angolanischen Ex-Präsidenten Isabel dos Santos oder Jelena Lichatsch, die Ehefrau des russischen Milliardärs Andrei Skoch.

Standesgemäss gehören zur nach aussen hin abgeschirmten Anlage unter anderem ein Yachtclub, ein Strandresort und gehobene Restaurants. Auch eine Reihe von Edel-Herbergen wie das Bulgari Resort oder das Oriental Mandarin werten die Umgebung auf.

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(Bild: Palace Luxury Living)

Ein Unternehmen, dass von dem durch die gelockerten Visa-Regeln des Landes und den Zustrom von Superreischen aus Indien, Asien oder Russland profitiert hat, ist Palace Luxury Living. Die vom Ex-Softbank-Manager Akshay Naheta und dem libanesischen Immobilienunternehmer Wissam Damaa gegründete Firma hat in den vergangenen Jahren rund 20 Prozent der Grundstücke auf Jumeirah Bay Island erworben und darauf Luxusvillen (Bild oben) gebaut.

Einige Villen noch frei

Laut Naheta stehen davon derzeit rund zehn zum Verkauf, deren Wert zusammen auf mehr als 2 Milliarden Dirham oder umgerechnet rund 545 Millionen Dollar veranschlagt wird.

Der Immobilienmarkt in Dubai hatte in den vergangenen Jahren einige Höhen und Tiefen gesehen und gilt als volatil. So warnte dem Bericht zufolge zuletzt S&P davor, das die derzeitigen Rekordpreise nach einer Überhitzung gegen Ende 2024 wieder sinken könnten.

Auch laut Faisal Durrani, dem Leiter der Research-Abteilung für den Nahen Osten beim Immobilienbroker Knight Frank, gehört Jumeirah Bay Island zu den bevorzugten Standorten in Dubai für superreiche Kunden. Selbst wenn sich der Immobilienmarkt in Dubai verlangsamt, könnten die Auswirkungen auf den Luxusmarkt weniger sichtbar sein.

Ein eigener Lifestyle

«Die Welle der HNWIs ist ein separates Segment und weniger anfällig für allgemeine wirtschaftliche Turbulenzen wie höhere Zinssätze», sagte Asiya Khasnutdinova, eine leitende Immobilienberaterin bei Dubai Sotheby's International Realty. «Viele von ihnen sind auch wirklich Bewohner und nicht nur Investoren, und der Lebensstil in Dubai wird immer attraktiver.»