Good News für die Londoner City: Nach der Brexit-Depression kommen erste Anzeichen einer Wende zum Guten. Eine neue Umfrage zeigt, dass die globale Finanzbranche der Themsestadt geneigter ist als je zuvor.

Bald sechs Jahre sind seit der Brexit-Abstimmung vergangen und Grossbritannien kämpft noch immer mit den Folgen des Bruchs mit der EU. So fehlen in vielen vitalen Geschäftsbereichen die Arbeitskräfte aus EU-Staaten, die nach dem Ausstieg in ihre Heimat zurückgekehrt sind – zum Beispiel die Lastwagenfahrer.

Nach der Abstimmung zeigte sich auch die Finanzbranche indigniert über den Entscheid und begann, die Fühler wahlweise nach Frankfurt, Paris und Madrid auszustrecken. Der Schweizer Branchenprimus UBS beispielsweise entschied, seine Europabank in Frankfurt am Main zu domizilieren.

Schnelles Comeback

Nun zeigt sich, dass London trotz aller Bekundungen der grossen Banken ein attraktiver Finanzplatz geblieben ist. Gemäss einer Studie der Beratungsfirma EY planen ganze 87 Prozent der befragten globalen Finanzunternehmen ihre Geschäfte in Grossbritannien entweder auszubauen oder dort zu etablieren, wie die Londoner Zeitung «The Times» (Artikel bezahlpflichtig) am Mittwoch schreibt.

Damit steigt die Zahl derjenigen, welche von den Vorzügen Londons als Finanzplatz überzeugt sind, auf einen neuen Höchststand seit 2016. Unmittelbar vor der Pandemie, im Jahr 2019, ergab eine vergleichbare Umfrage einen Wert von gerade mal 11 Prozent, wie die Zeitung weiter schreibt.

ESG als Argument

Die befragten Manager zeigten sich besonders überzeugt von den Investitionsstandards gemäss ESG-Richtlinien sowie der Bemühungen zur Pandemiebekämpfung. An der Umfrage nahmen 40 globale, grosse Finanzinstitute teil.

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