Das Restaurant Bärengasse gehört zu den Fixpunkten im Zürcher Bankenviertel. Nun plant ausgerechnet die UBS Räume für Gastrobetriebe in allernächster Nachbarschaft.

Die Ankündigung der UBS, den Sitz am Paradeplatz 6 im Herzen des Zürcher Bankenviertel umzubauen, liegt schon ein Weile zurück. So berichtete auch finews.ch Ende 2020, dass die Grossbank die Basler Stararchitekten des Büros Herzog & de Meuron mit der Planung des Prestigeprojekt beauftragt hat.

Dies, nachdem die UBS bereits ihr Hauptquartier an der Bahnhofstrasse 45 bis ins Jahr 2018 für Dutzende Millionen hatte renovieren lassen, damals von EM2N Architekten.

Doch kein Dachpavillon

Mit der ursprünglich für das Jahr 2024 geplanten Neueröffnung am Paradeplatz wird es nun vermutlich eng: Einem Bericht der «NZZ» (Artikel bezahlpflichtig) zufolge hat die Grossbank die Pläne überarbeiten lassen und den angedachten Dachpavillon fallen lassen. Die Baubewilligung ist ebenfalls noch nicht erteilt.

Wie aus dem Bericht weiter hervorgeht, sieht der Umbau speziell für die Bärengasse eine markante Belebung vor. Diese Seite des Baus (Bild unten) ist bisher durch Lieferzugänge, eine Garage sowie eine Fussgängerbrücke zum benachbarten Gebäude geprägt, welches seinerseits diverse Desks des UBS Wealth Management beherbergt.

Baerengasse 500

(Bild: finews.ch / Samuel Gerber)

Der doch recht unwirtliche Auftritt soll nun dem Leben weichen: Laut «NZZ» ist dort eine Front von hohen Schaufenstern vorgesehen, die sich in einer Kurve nach innen zur Ladenpassage zieht. Der vorspringende Baukörper darüber wird zurückversetzt und begrünt. Die Bank will sich gemäss Planung fast gänzlich aus dem Erdgeschoss zurückziehen – das schafft wohl auch am «Hintereingang Bärengasse» neuen Raum für Boutiquen und Gastrobetriebe.

Konkurrenz zum Lichthof

Damit ergibt sich auch ein Pendant zum Lichthof und dem Hauptquartier der Credit Suisse (CS) gleich gegenüber. Die CS, die von der UBS im Rahmen einer Rettungsaktion übernommen wird, hatte das Gastro- und Boutiquenkonzept im Erdgeschoss des Prachtbaus am Paradeplatz 8 schon im Jahr 2002 umgesetzt.

Dort ist auch das für seine Steaks und Entrecôtes vom argentinischen Rind berühmte Restaurant Bärengasse des Schweizer Musikers und Unternehmers Dieter Meier eingemietet – bis dato ein kulinarischer Fixpunkt im Bankenviertel. Mit dem neu gestalteten Hintereingang der UBS könnte die Institution an der Bärengasse nun eine Lokalrivalin im doppelten Sinne erhalten.