Fisch Asset Management macht grossen Sprung
Der Markt für Wandelanleihen war zuletzt nicht einfach. Fisch Asset Management hat reagiert und sein Geschäft breiter aufgestellt – mit Erfolg.
Die Ausgangslage ist paradox: Das Umfeld für Wandelanleihen ist derzeit so attraktiv wie seit der Pandemie nicht mehr. Ihre Performance liegt über jener von Aktien, insbesondere Wachstums-Emittenten – etwa chinesische Blue Chips – profitieren von der zunehmenden Marktbreite jenseits der «Magnificent Seven».
Und dennoch bleibt das Segment schwierig zu handeln. Der Markt favorisierte in den letzten Jahren klassische Anleihen und Aktien, während institutionelle Investoren bei Convertibles klare Argumente vermissten. Derweil verhelfen höhere Zinsen, volatile Aktienmärkte und eine hohe Emissionstätigkeit der Anlageklasse zu neuer Relevanz.
Corp Bonds als Umssatztreiber
Den Gegenwind der letzten Jahre bekam auch Fisch Asset Management, der Fixed-Income-Spezialist mit Sitz im Zürcher Seefeld, zu spüren. Die Reaktion darauf: Die Geschäftsleitung wurde von acht auf drei Mitglieder reduziert und gleichzeitig ein dediziertes Portfolio-Management-Board aufgebaut, die Präsenz in Deutschland verstärkt und das Geschäft stärker auf Unternehmensanleihen ausgerichtet.
Der Umbau dürfte bald Wirkung zeigen. Fisch Asset Management ist wieder auf Kurs, unter anderem im Bereich Corporate Bonds, die sich als starke Umsatztreiber erweisen. Für Wachstum soll auch ein in der Schweiz einzigartiges Aktien-Produkt sorgen, das demnächst lanciert wird. Dieses bewegt sich quasi am aggressiven Ende der Convertibles, also mit höheren Risiken, aber auch mit grösserem Renditepotenzial.
«Wir sind wieder da, wo wir als Boutique sein sollten», sagt CEO Torsten von Bartenwerffer.
Suche nach dem Super-Kunden
Dem Unternehmen spielt die Markttechnik in die Hände: Die Nachfrage nach Unternehmensanleihen ist hoch, gleichzeitig sinkt das Netto-Emissionsvolumen infolge zahlreicher Fälligkeiten. Die attraktiven Kupons verstärken den Nachfrageüberhang zusätzlich.
Im Rahmen der Wachstumsstrategie sucht Fisch nun gezielt nach einem sogenannten «Super-Kunden». «Wir sprechen gezielt mögliche Partner an, die unsere Infrastruktur mitnutzen möchten», so von Bartenwerffer.
Neu ist dieser Ansatz nicht: Über viele Jahre hinweg hatte Schroders mehrere Convertible-Fonds mandatiert, die von Fisch AM verwaltet wurden. Nun prüft das Haus erneut entsprechende Kooperationen. Der CEO stellt diesbezüglich aber klar: «Wir suchen primär Assets, nicht Investoren».