Superreiche Amerikaner lassen in ihren Villen in der New Yorker Nobelregion Hamptons sogenannte Panic Rooms bauen. Das Resultat sind millionenteure Luftschutzkeller der Superlative. 

Im 2002 ausgestrahlten Hollywood-Streifen Panic Room flieht die Schauspielerin Jodie Foster alias Meg zusammen mit ihrer Tochter in den Hochsicherheitstrakt, einem sogenannten Panic Room, ihres Luxusdomizils in Manhattan. Sie versteckten sich dort vor Einbrechern.

Vor Einbrechern und Schlimmerem fürchten sich auch die Gutbetuchten in den Hamptons, einer Nobelregion am Ostende der Insel Long Island im US-Bundesstaat New York.

«Ich schlafe mit einer Walther PPK/S unter dem Kopfkissen», erklärt ein Bewohner der amerikanischen Tageszeitung «New York Post». Es ist dies dieselbe Kanone, die James Bond in den Filmen benutzt. Seine Frau indes präferiere eine Schrotflinte. Aufgeschreckt von einem Geräusch packte sie einmal kurzerhand die Waffe und jagte eine Ladung durch die Türe, berichtete ihr Ehemann.

Gang verbreitet Angst und Schrecken

Dem Bericht zufolge versetzt eine Gang namens MS-13 die Anwohner in Angst und Schrecken. Demnach soll sie im vergangenen April einen jungen Mann massakriert haben. Weiter soll ein Gang-Mitglied in ein Haus eingebrochen sein und die Bewohnerin sexuell missbraucht haben.

Um sich zu schützen, bauen die Hauseigentümer kugelsicheres Glas ein und installieren Kameras rund um ihr Grundstück, wie es weiter heisst. Doch diese Schutzmassnahmen muten lächerlich an, wenn man sieht, wie gewisse Exponenten der High Society aufrüsten.

PanicRoom 3 500

So lassen sich manche Einwohner spezielle Schutzräume, also Panic Rooms, einrichten mit zentimeterdicken Stahltüren, die man sonst nur bei Banken kennt. Standardmodelle sind zwischen 25'000 bis 200'000 Dollar zu kriegen. High-Tech-Gadgets, wie etwa Fingerabdruck-Erkennung sind nicht enthalten, würden aber bei den Reichen ziehen. Sie liebten es, mit solchen Dingen zu prahlen, so ein Ausrüster.

Auf ein Glas Wein in den Panic Room

Andere wiederum statten ihre Panic Rooms mit allerlei Schnickschnack aus, damit die Zeit möglichst angenehm verstreicht, sollten sie vor Verbrechern in den Schutzraum flüchten müssen.

panicRoom 500 2

So lassen sie sich Heimkinos kombiniert mit einem Weinkeller in den Schutzraum bauen. Früher zeigten die Reichen ihren Gästen mit geschwellter Brust ihren Lamborghini in der Garage. Heute führen sie sie stolz in den exquisiten Weinkeller im Panic Room, weiss der Geschäftsführer einer Security-Firma zu berichten.

Wie im Ritz-Carlton

Den Vogel abgeschossen hat dem Bericht zufolge eine Milliardärsfamilie an der US-Westküste. Sie bezahlte 100 Millionen Dollar für einen Schutzraum, der die Familie gegen nukleare Anschläge, Pandemien oder eine zweite Eiszeit schützten soll und dies mindestens drei Generationen lang. Die Ausstattung sei mit dem Luxushotel Ritz-Carlton vergleichbar, hiess es weiter.

Bleibt zu hoffen, dass es den Bewohnern nicht so ergeht wie im Film Panic Room. Dort haben es die Einbrecher nicht auf die Wertgegenstände ausserhalb des Schutzraums abgesehen, sondern auf die darin schlummernde Beute.