Steigen die Aktien weiter? Das sagen die CIOs

Anastassios Frangulidis, Leiter Multi Asset Switzerland, Pictet Asset Management:

Anastassios Frangulidis, Pictet Asset Management 
(Bild: zVg)

Die Bewertungen der US-Aktien, insbesondere der Technologietitel, sind hoch. Letztere haben in den vergangenen Jahren – im Gegensatz zur TMT-Blase Ende der Neunzigerjahre – einen starken Gewinnanstieg verzeichnet, ihre Kurse sind jedoch noch stärker gestiegen. Da der US-Aktienmarkt die Kapitalisierung wichtiger globaler Aktienindizes dominiert, sind die Märkte aus globaler Sicht ebenfalls hoch bewertet. Dies dürfte dazu führen, dass die Performance der US- und globalen Aktienmärkte in den nächsten fünf bis zehn Jahren unterdurchschnittlich ausfällt.

Für das kommende Jahr muss das jedoch nicht gelten. Solange die US-Konjunktur und damit die Unternehmensgewinne moderat wachsen und die US-Notenbank ihre Geldpolitik lockern kann, droht kaum eine Bewertungskorrektur, und die Aktienpreise könnten weiter steigen.

«Dies dürfte dazu führen, dass die Performance der US- und globalen Aktienmärkte in den nächsten fünf bis zehn Jahren unterdurchschnittlich ausfällt.»

Viele Marktteilnehmer erwarten diese Entwicklung und halten hohe Aktienquoten in ihren Portfolios. Das ergibt grundsätzlich Sinn. Sollte es jedoch zu einer Rezession oder zu einem deutlichen Inflationsanstieg im Verlauf von 2026 kommen, könnte die Aktienkorrektur stärker ausfallen als in Zeiten «normaler» Bewertungen.

Neben der offenen Frage, wie die höheren US-Zölle die Preise importierter Güter beeinflussen, stellt die Lage auf dem US-Arbeitsmarkt einen weiteren Risikofaktor dar. Sollte sich die US-Wirtschaft 2026 deutlich erholen, könnte das Angebot an Arbeitskräften aufgrund der restriktiven Einwanderungspolitik zu knapp sein, um die Inflation zu kontrollieren – mit entsprechenden Folgen für Geldpolitik und Finanzmärkte.


Lesen Sie auf der nächsten Seite die Meinung von Philipp Lisibach, Head Investment Strategy & Themes, LGT Private Banking.