Was Sie zu erwarten haben, wenn ein vor der Jahrtausendwende Geborener Ihr Chef wird. Und warum das durchaus sein Gutes haben könnte.

Die Generation der Millennials ist auf dem Marsch durch die Führungslinien, gerade auch bei Finanzdienstleistern. Dank Digitalisierungswissen ist es den vor der Jahrtausendwende Geborenen dort möglich, so manche Abkürzung im Karriereweg zu nehmen. Hinzu kommt, dass gerade Banken grosse Zugeständnisse machen, um die besten Jungtalente im Unternehmen zu halten.

Dass bei Finanzkonzernen Millennials ans Steuer kommen, wird deshalb eher früher als später der Fall sein. Der international tätige Personalberater Korn Ferry hat nun sondiert, was da genau auf die älteren Generationen zukommt. Dazu befragt wurden weltweit rund 1'500 Personen, einerseits Manager mit Jahrgängen zwischen 1981 und 1996, anderseits ihnen direkt unterstellte Mitarbeitende.

Das Ergebnis sind Führungs- und Kommunikationsmerkmale, die radikal neu sind – und manchmal auch sehr vertraut:

  • Kommunikation: «Tütütüt het si gseit»

Das vorweg – am Telefon ist die Millennial-Chefin nicht zu sprechen, so wie im Hit des Berner Mundart-Pop-Duos Lo & Leduc. Nur 3 Prozent der Befragten erreichten die jungen Vorgesetzten über diesen Kanal. 55 Prozent gaben hingegen an, dass Online-Messaging die gebräuchlichste Kommunikationsform ist, gefolgt von E-Mail. Selten wird auch das Gespräch unter vier Augen (14 Prozent). Die Folge: Das Umfeld fühlt sich unzureichend informiert, der persönliche Touch geht verloren.

  • Arbeit: Von hart bis flexibel

75 Prozent der Befragten gaben an, dass Millennials ihre Managerposten verdient hätten. Sie werden als qualifizierte und durchaus hart arbeitende Vorgesetzte wahrgenommen. Zudem beweisen sich Mitglieder der Millennial-Generation laut den Studienautoren durch ihre eigenständige Arbeitsweise. Dazu fordern sie viel Flexibiltät von ihrem Arbeitgeber, billigen dieselbe aber auch ihren Untergebenen zu.

  • Engagement: Das Ziel ist der Weg

Materielle Dinge wie ein hoher Lohn sind – so weiss Korn Ferry – den Millennial-Managern nicht so wichtig. Vielmehr möchten sei ein Sinn in ihrem Tun erkennen: Der eigene Fussabdruck in der Unternehmenskultur etwa wird als wichtigster Grund für eine Stellenbewerbung angesehen.

  • Karriere: Alles wie bei den Alten

Die Millennials mögen keine Materialisten mehr sein. Karrieristen bleiben sie aber auf jeden Fall. Sie wollen wissen, wie schnell sie bei einem Unternehmen nach oben kommen. 74 Prozent der in der Studie Befragten gaben an, dass es für Millennials wichtig ist, die kommenden Beförderungsschritte klar vor sich zu sehen.