Ausgerechnet die 500 schon gut verdienenden Mitarbeiter bei der UBS kriegten im vergangenen Jahr noch eine hübsche Gehaltserhöhung.

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Bei der UBS arbeiten rund 500 so genannte «Key Risk Taker». Dabei handelt es sich Beschäftigte, die eine hohe Verantwortung tragen, insbesondere im Zusammenhang mit Risiken, wie es der Begriff zum Ausdruck bringt. Zu einem grossen Teil sind es auch Hochverdiener (Highly Paid Employees). Diese erhalten neben ihrem Fixlohn eine leistungsabhängige Prämie, die 2 Millionen Franken oder mehr beträgt.

Für diesen «Personalaufwand» gab die UBS im vergangenen Jahr insgesamt 790 Millionen Franken aus. Im Vergleich dazu belief sich dieser Betrag im Jahr 2011 auf 656 Millionen Franken. Mit anderen Worten: Die Key Risk Taker kamen für 2012 in den Genuss einer 20-prozentigen Lohnerhöhung, sofern man die beiden Gesamtsummen miteinander vergleicht.

Diese Angaben sind dem am Donnerstag publizierten UBS-Geschäftsbericht 2012 auf Seite 18 zu entnehmen.

Heruntergerechnet auf Pro-Kopf-Basis erhielt jeder der insgesamt 501 Key Risk Taker im vergangenen Jahr eine durchschnittliche Totalkompensation von 1,58 Millionen Franken. Dies entspricht einer Steigerung von 8 Prozent gegenüber dem Geschäftsjahr 2011. Damals erhielten insgesamt 448 Key Risk Taker den Totalbetrag von 656 Millionen Franken oder im Durchschnitt 1,46 Millionen Franken pro Person.

Getarnte Lohnerhöhung

In einem Umfeld, in dem die UBS 2012 einen Milliardenverlust erlitt, und die Gesamtsumme der Boni wie auch die Salärsumme der UBS sank, erstaunt diese sozusagen getarnte Lohnerhöhung für die Top-Verdiener bei der Schweizer Grossbank.

Sie verwundert insofern auch, als dass sowohl Konzernchef Sergio Ermotti als auch UBS-Präsident Axel Weber an der letztjährigen Generalversammlung im Mai in Bezug auf die Gehälter entschieden Besserung gelobt hatten.

Doch vor dem Hintergrund, dass sowohl dem UBS-Verwaltungsratspräsidenten ein vergleichsweise stolzes Salär (3,6 Millionen Franken) für 2012 bezahlt wurde, und man auch für den heutigen Chef der UBS-Investmentbank bereit war, eine relativ hohe Ablösesumme (knapp 25 Millionen Franken) zu bezahlen, müssen wohl auch die Lohnerhöhungen für die Top-Kaderleute interpretiert werden.

Umgruppierungen und Wechselkurs-Einflüsse

Auf Anfrage von finews.ch machte die UBS zwei Feststellungen geltend: Erstens sei die Gesamtsumme 2012 gegenüber dem Vorjahr durch Wechselkursveränderungen beeinflusst worden. Die Hälfte der Veränderung der Gesamtlohnsumme ist durch Wechselkursveränderungen getrieben. Deswegen könne nicht von einer Lohnerhöhung von bis zu 8 Prozent pro Kopf gesprochen werden.

Zweitens seien im vergangenen Jahr alle Mitarbeiter mit einer Kompensation von mehr als 2 Millionen Franken in die Gruppe der Hochverdiener (Highly Paid Employees) integriert worden. Diese beiden Gründe hätten massgeblich zur rund 20-prozentigen Erhöhung der erwähnten Lohngesamtsumme (790 Millionen Franken) geführt.

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