Dass Singapur ein aufstrebender Offshore-Platz ist, weiss man. Aber nun gibt es Daten, wonach es die Schweiz schon früher einholen könnte als gedacht.

Von 50 Milliarden Dollar im Jahr 2000 stiegen die verwalteten Privat-Vermögen in Singapur bis 2011 auf 550 Milliarden Dollar: Dies geht aus dem «Asian Cities Wealth Book» 2012 der Finanzanalysten von Timetric hervor; Timetric ist eine Forschungs- und Beratungsfirma für die Finanzbranche mit Hauptsitz in London.

Singapur ist der am schnellsten wachsende Finanzplatz in der Asien-Pazifik-Region, und nicht mehr lange soll es dauern, bis der asiatische Staat den helvetischen Finanzplatz als Offshore-Zentrum hinter sich lässt. Laut der Studie dürfte Singapur zunehmend von den Abflüssen von Geldern aus der Schweiz, Luxemburg oder karibischen Staaten profitieren (wobei allerdings bemerkt werden muss, dass die Untersuchung abgeschlossen wurde, bevor die «Offshore-Leaks»-Fälle aufflogen).

Nur noch sieben Jahre

Aber konkret: Schon 2020, also in nur sieben Jahren, soll Singapur die Schweiz als grösster Offshore-Markt im Private Banking ablösen.

Zu einem grossen Teil, so die Studie, habe das mit dem rasanten Wachstum an Superreichen in der Region zu tun. Während zwischen 2007 und 2011 auf der ganzen Welt die Anzahl an Menschen mit einem Vermögen von über einer Million Dollar um 0,3 Prozent zurückging, wuchs sie in der Region Asien Pazifik um 29 Prozent – von 2 Millionen auf  2,6 Millionen.

Mehr Superreiche

Bei den so genannten Ultra High Net Worth Individuals, also Menschen mit einem Anlagevermögen über 30 Millionen, fiel der Anstieg noch rasanter aus. Um 31 Prozent stieg ihre Zahl zwischen 2007 und 2011, von 18'210 auf über 32'800.

Timetric schätzt, dass in der Zeit bis 2016 ein weiterer Anstieg auf 38'650 bevorsteht. Damit würden sich auch die Vermögen am Finanzplatz Singapur weiter erhöhen, da Anleger aus der Region mit zu den wichtigsten im Stadtstaat gehören.

Gemessen an den Assets under management ist der Weg zwar noch weit: Die Schweiz verwaltete im grenzüberschreitenden Private Banking 2011 – also im Vergleichsjahr – rund 2'100 Milliarden Dollar, knapp das Vierfache von Singapur. Allerdings: Wenn die singapurischen Wachstumsraten der letzten Jahre tatsächlich gehalten werden, könnte es hinhauen mit einem Überholmanöver vor 2020.

 

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