Die Zürcher Bank befindet sich im Norden immer noch in einer Expansionsphase. Das Problem der heiklen Steuerfälle soll aber in den nächsten Wochen abgeschlossen sein.

Erst 2015 dürfte Julius Bär in Deutschland Gewinn erzielen – nach erfolgter Integration des Wealth-Management-Geschäfts von Merrill Lynch. Im laufenden Jahr wird die Zürcher Privatbank jenseits des Rheins jedoch wiederum rote Zahlen schreiben; dies hauptsächlich wegen des Aufbaus der Buchungsplattform für EU-Kunden.

Das verrieten Vertreter der Bank an einem Pressegespräch in Frankfurt. Das Ziel, ab Ende 2014 in Deutschland profitabel zu sein, sei durch eine weitgehende Auslagerung von Dienstleistungen zu schaffen, meinte Deutschlandchef Heiko Schlag (Bild). Im abgelaufenen Jahr sei Julius Bär in Deutschland «ein Milliardenbetrag» zugeflossen, so dass man insgesamt einen «mittleren einstelligen Milliardenbetrag» an Kundengeldern verwalte. 

«Organisch und extern wachsen»

Julius Bär hat derzeit acht Standorte in Deutschland, im Oktober lancierte die Zürcher Bank dabei eine neue Niederlassung in Mannheim.

Konzernchef Boris Collardi erklärte nun denn auch, dass das Nachbarland für seine Bank weiterhin ein Wachstumsmarkt sei. «Wir investieren in Deutschland, während andere sich vom Markt zurückgezogen haben.» Dabei schliesst Julius Bär Übernahmen offenbar nicht aus. «Wir wollen organisch und extern wachsen», sagte Heiko Schlag. Bislang habe sich allerdings noch kein passendes Haus angeboten.

Julius Bär hatte – wie alle Schweizer Privatbanken – bislang im Nachbarland vor allem Geld verloren. Bis Ende 2012 kumulierten sich die Minuszahlen auf gut 60 Millionen Euro, womit das Zürcher Haus von allen Schweizer Instituten bislang am meisten Geld für ein Deutschlandabenteuer hinlegte.

«Sonst stellen wir einen Check aus»

Beim Mediengespräch äusserte sich Gian Rossi, Leiter für Nord-, Mittel- und Osteuropa, auch zur weiteren Politik im Umgang mit deutschen Kunden. Man sei entschlossen, sich von Steuerhinterziehern zu trennen: «Schlimmstenfalls werden wir einen Scheck ausstellen». Es seien «ein paar Hände voll Fälle» verblieben, die in den nächsten Wochen nochmals per Mahnung daran erinnert werden sollen, ihre Steuersituation ins Reine zu bringen. Bis April will Julius Bär das Thema dann endgültig erledigt haben.

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