Das Investmentbanking steht vor einer ungewissen Zukunft. Wer mit einem Jobwechsel in diese Domäne liebäugelt, sollte dem künftigen Arbeitgeber darum die richtigen Fragen stellen.

Die Aussichten im Investmentbanking sind nicht besonders rosig. Im zweiten Quartal 2014 gingen die Einnahmen der meisten Institute erneut zurück, nachdem sie bereits im ersten Quartal gesunken waren.

Im Bereich Fixed Income Currencies and Commodities (FICC) dürfte der Geschäftsertrag in der gesamten Branche um fast 20 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2014 zurückgegangen sein, schreibt das britische Stellenportal «eFinancialCareers» mit Bezug auf eine Studie der US-Bank J.P. Morgan.

Heikle Fragen aufs Tapet bringen

Auch im Aktienhandel sowie in der Beratung bei Fusionen und Übernahmen (M&A) gehen die Auguren von Rückgangen aus. Einzig im Bereich Eigenkapitalfinanzierung (Equity Capital Markets) und Kreditfinanzierung (Debt Capital Markets) sehen die Experten noch Wachstum.

Vor diesem Hintergrund muss sich jemand sehr gut überlegen, ob er tatsächlich in diese Branche wechseln will. Oder anders gesagt: Wer zu einem Anstellungsgespräch bei einer Investmentbanken eingeladen ist, sollte unbedingt ein paar heikle Fragen aufs Tapet bringen.

In Bezug auf die Credit Suisse (CS) und die UBS könnten das folgende sein.

FICC bei der Credit Suisse

Für die Analysten von J.P. Morgan ist es klar, dass die CS den Wert ihrer Wealth-Management-Division nicht erhöhen kann, solange das FICC-Geschäft nicht stärker verkleinert wird. In einem Anstellungsgespräch bei der CS sollte also unbedingt die Frage gestellt werden, was mit dem FICC-Geschäft mittelfristig geplant sei.

Strebt die Bank eine weitere Reduktion in diesem Bereich an? In welchem Tempo und in welchem Ausmass soll das FICC-Geschäft reduziert werden?

Ausserdem wäre es wichtig zu wissen, welche Bereiche im Investmentbanking die Schweizer Grossbank künftig forcieren will. Und last but not least wäre es interessant zu erfahren, ob der amerikanische Einfluss in dieser Domäne weiterhin so stark bleiben soll.

Eigenkapital-Ziele bei der UBS

Insgesamt positiver sieht es bei der UBS: Allerdings orten die Experten von J.P. Morgan bei jenen Geschäftsbereichen, die nicht mehr zum Kerngeschäft gehören, ein gewisses Risiko. Offenbar schreitet der Verkauf dieser Aktiven (Assets) zu wenig rasch voran.

Vor diesem Hintergrund sei zu befürchten, dass die Bank auf Grund des Zuwartens geringere Erträge beim Verkauf lösen könnte, was wiederum die Eigenkapital-Ziele der Bank gefährden würde, heisst es weiter. 

Weitere Sparmassnahmen?

Ein potenzieller UBS-Mitarbeiter müsste folglich in Erfahrung bringen, welches Tempo die Bank bei der Veräusserung dieser Geschäftsbereiche fortan einschlagen will.

Zudem sollte in Erfahrung gebracht werden, welche Pläne die Bank hat, sollte sie ihr Eigenkapital-Ziel nicht erreichen. Muss dann mit weiteren Kostensenkungsmassnahmen und einem Stellenabbau gerechnet werden?  

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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