Köpfe aus der Fintech Start-up-Szene malten an einer Veranstaltung der österreichischen Erste Bank ein Bild der Bankfiliale in Zukunft. Was dabei herauskam.

Zwei Tage lang über Zukunftsmusik im Bankgeschäft diskutieren. Damit beschäftigten sich kürzlich Banker, Investoren und Start-up-Vertreter an einem Camp in Österreich. Die Spezialisten in Sachen Fintech gingen der Frage nach, wie die Retailbank im Jahr 2021 aussehen wird.

Veranstalter des Denkmarathons war der «Erste Hub», eine Institution der österreichischen Erste Bank und Sparkassen. Im Hellsehen übten sich auch Vertreter von fünf internationalen Fintech Start-ups, wie der Blog «Futurezone» berichtet.

Und darauf einigten sich die Zukunftsforscher:

  • Alles wird digital

Das Bankgeschäft wird sich bis 2021 weiter auf das Web und in Richtung mobiler Services verlagern. Trotzdem bleibe die klassische Filiale bestehen. Sie werde sich allerdings noch mehr auf beratungsintensive Geldgeschäfte fokussieren.

  • IBAN als Telefonnummer

Bankservices könnten ähnlich in Anspruch genommen werden wie die eines Telekomanbieters. Der IBAN (International Bank Account Number) wäre dabei so etwas wie die Telefonnummer für finanzielle Angelegenheiten. Wechselt man den Anbieter, kann man den IBAN einfach mitnehmen, glauben die Teilnehmer.

  • Kryptowährungen

Dezentralisierte, ohne staatlichen Eingriff organisierte Kryptowährungen könnten den Spezialisten zufolge ein echtes Gegengewicht zu den Landeswährungen werden. Bei globalen, virtuellen Währungen gäbe es keine Wechselkurse und sie könnten vor allem im B2B-Bereich wesentliche Vorteile bringen, so das Urteil der Teilnehmer. Doch sie sind sich anderseits auch einig: Es bestehen noch viele ungelöste Probleme in Bezug auf Betrugs- und Geldwäscheszenarien.

  • «Currency of Things»

Ein völlig neues Konzept von Währungen könnte den Begriff aufweichen und verschwimmen lassen. Unter der Bezeichnung «Currency of Things» könnte man sich vorstellen, dass in den kommenden Jahren vermehrt alles Mögliche als Zahlungsmittel akzeptiert und getauscht wird, eine Art moderner Tauschhandel 2.0.

Big-Data-Zeitalter als Herausforderung

Den digitalen Möglichkeiten stehen dem Spezialistengremium zufolge aber auch eine Reihe von Herausforderungen gegenüber. Der Umgang mit Sicherheit, Privatsphäre, Transparenz und Datenschutz wird laut den Teilnehmern in den nächsten Jahren zunehmend an Bedeutung gewinnen und ist länderspezifisch sehr unterschiedlich geregelt.

Bedenken über den Datenschutz zeigen sich auch in den Blog-Kommentaren. «Wenn es um Datenschutz geht, dann vertraue ich einer Bank jedenfalls eher als Google, Facebook oder Amazon», steht dort. Oder: «Digitalität und Transparenz sind alles schöne Worte (...), aber schon jetzt steht's mit dem Datenschutz und der Vorbeugung gegen Betrügereien nicht grad rosig», schreibt ein anderer Kommentator.

 

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