Der politische und regulatorische Druck auf den Schweizer Finanzplatz macht auch der von Martin Ebner kontrollierten BZ Bank zu schaffen. In ihrem Ende November abgelaufenen Geschäftsjahr musste sie einen Gewinnrückgang hinnehmen.

Die BZ Bank erzielte in ihrem 30. Geschäftsjahr einen Jahresgewinn von 14,6 Millionen Franken, wie das vom Schweizer Financier Martin Ebner gegründete Unternehmen am Dienstag mitteilte. Dies entspricht einer Rendite von 39,6 Prozent auf dem durchschnittlich eingesetzten Eigenkapital.

Im vorangegangenen Geschäftsjahr (jeweils von Dezember bis November) hatte der Gewinn noch 17,8 Millionen Franken betragen; die entsprechende Rendite belief sich auf 41,7 Prozent.

Anhaltender Druck

Den Grund für das schwächere Abschneiden liefert die Bank gleich selber, indem sie schreibt: «Wie schon das vorherige war auch das Ende November 2014 abgeschlossene Geschäftsjahr geprägt von einem anhaltenden politischen und regulatorischen Druck auf dem Finanzplatz Schweiz und damit einhergehend steigenden Kosten.»

Gerade für die kleinen und mittleren Banken sei es nicht einfach, sich in diesem schwierigen Umfeld zu behaupten. Die Verantwortlichen der BZ Bank seien aber überzeugt, dass sich das Geschäftsmodell der Bank auch in Zukunft bewähren werde, heisst es weiter.

Neuer CEO bestätigt

Die 1985 gegründete BZ Bank ist spezialisiert auf den Handel mit Beteiligungspapieren, die Beratung von Kunden im Bereich Aktienanlagen und Beteiligungsnahmen, sowie auf das Asset Management, die Verwaltung von kollektiven Kapitalanlagen und das Corporate Advisory.

In der abgelaufenen Berichtsperiode kam es auch zu einem CEO-Wechsel. Nach nur sieben Monaten im Amt hatte Anfang November der frühere Reichmuth-Banker Ricardo Cordero das Unternehmen verlassen.

Roger Steiner 500

An seiner Stelle übernahm damals Roger Steiner (Bild) interimistisch den Leitungsposten. Inzwischen ist Steiner fest im Amt als Vorsitzender der dreiköpfigen Geschäftsleitung mit Dieter Göldi und Ralph Stadler

Attraktives Emissionsgeschäft

Im neusten Geschäftsabschluss bildete – einmal mehr – das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft die Kerntätigkeit der Bank. Der Bereich trug den Hauptteil zum Gesamtergebnis bei.

Dazu gehört auch das Emissionsgeschäft. Im Geschäftsjahr 2014 partizipierte die BZ Bank wiederum als Co-Lead-Manager bei der Platzierung von insgesamt vier Anleihen (Scor, Valiant, Temenos und Intershop) – drei in Franken und eine in Euro – im Gesamtumfang von knapp 800 Millionen Franken.

Tieferer Geschäftsaufwand

Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft betrug in der Berichtsperiode 20,1 Millionen Franken (unverändert zum Vorjahr). Das Handelsgeschäft trug 1,5 Millionen Franken bei, das Zinsengeschäft 0,1 Millionen Franken (unverändert zum Vorjahr).

Der Geschäftsaufwand machte 6,9 Millionen Franken aus und lag damit wieder leicht tiefer als im Vorjahr (7,1 Millionen Franken).

Mehr Kundenvermögen

Die Bilanzsumme, die weitgehend von den Handelsvolumina abhängig ist, betrug am Bilanzstichtag 433,3 Millionen Franken (im Vorjahr: 444,4 Millionen Franken). Das Eigenkapital der BZ Bank wird mit 44,2 Millionen Franken (im Vorjahr: 46,6 Millionen Franken) ausgewiesen.

Der Depotwert der Kundenvermögen, bei denen es sich hauptsächlich um Aktienbestände handelt, lag zum Ende des Geschäftsjahres bei 8 Milliarden Franken (im Vorjahr: 7,1 Milliarden Franken).

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