Die Generation Y ist für Banken eine heiss umworbene Klientel. Doch sie leiden unter einer Art psychischen Störung, glaubt ein Analyst der Deutsche Asset & Wealth Management.

Millennials©Shutterstock

Unter «Millennials» – zu deutsch Jahrtausender –  werden die heute 21- bis 36-Jährigen verstanden. Für die Banken stellen sie ein gewichtiges Potenzial dar. Aber wie tickt diese Generation in Finanzfragen?

Dieser Frage ist die Investment Company Institute (ICI) an einer Fachkonferenz in Washington nachgegangen, wie das Branchenportal «Marketwatch» berichtet. Die ICI ist der globale Verband der Fonds- und ETF-Industrie. Alle Mitglieder verwalten Gelder von insgesamt über 18 Billionen Dollar.

Zeugen einer schlimmen Vergangenheit

Dabei kam heraus: Nicht nur die Technologie ist für Banken eine besondere Herausforderung. Die Jahrtausender seien nämlich auch konservativ, waren sich die Chefs der führenden Investment-Management-Unternehmen einig.

«Das Verhalten der Millennials ist ganz anders», sagte etwa Omar Aguilar, Chief Investment Officer Aktien bei Charles Schwab Investment Management. Denn diese Generation war Zeuge der Dot-Com-Blase, der Enron-Geschichte oder Worldcom und dann noch der Finanzkrise von 2008. Sie haben gesehen, wie Sachen schief gingen. 

Warum es Berater aus Fleisch und Blut braucht

Simon Mendelson, Leiter Produktmanagement und Entwicklung für Nord- und Südamerika für die Deutsche Asset & Wealth Management, spricht von einer «wirtschaftlichen post-traumatischen Belastungsstörung». Kommt hinzu: Die SMS- und Smartphone-Generation stütze sich mehr auf Communities statt auf Finanzberater, sagte Julie St. John, Chief Information Officer bei der US-amerikanische Investmentgesellschaft Capital Group.

Es genügt darum nicht, nur auf allerlei Kanäle für Millennials zu setzen. Bei all den Diskussionen um Digitalisierung und anderen hippen Ausdrücken dürfen Banken diesen Punkt keineswegs vernachlässigen. So gesehen müssen Kundenberater auch ein Stück weit als Psychiater agieren, um die Millennials von ihrer «wirtschaftlichen post-traumatischen Belastungsstörungen» zu heilen. Und ob dafür ein Computer in der Lage ist, dürfte auch bei allen Fortschritten der künstlichen Intelligenz nicht zu erwarten sein.

 

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