Der Ruf der Schweizer Banken sei nach wie vor angeschlagen, behauptet Martin Davis. Doch das spielt ihm offenbar in die Hände. Der Chef der schottischen Kames Capital bedient am liebsten Schweizer Kunden.

Das Image der Schweizer Banken, insbesondere der UBS und der Credit Suisse, ist in Grossbritannien offenbar immer noch schlecht. «Da ist noch ein langer Weg zu gehen, sagte Martin Davis (Bild), CEO des schottischen Vermögensverwalters Kames Capital, gegenüber finews.ch.

Schweizer Banken würden gerade in Grossbritannien nach wie vor mit dem Bankgeheimnis und illegalen Machenschaften assoziiert. «Insbesondere in der breiten Bevölkerungsschichten sitzt dieses Vorurteil tief», erklärt Davis, der das in Edinburgh ansässige Unternehmen seit zwei Jahren leitet.

Ein Kenner der Schweiz

Mit derzeit 70 Milliarden Franken an verwalteten Vermögen ist Kames Capital nach der Royal Bank of Scottland (RBS) der zweitgrösste Asset Manager Schottlands. Vor seiner Zeit bei Kames Capital war Davis acht Jahre für die Zurich Insurance tätig, unter anderem auch in der Schweiz, womit ihm der hiesige Finanzplatz durchaus vertraut ist.

Interessant daher auch seine Differenzierung: Im Gegensatz zum (schlechten) Urteil in der breiten Bevölkerung sei das Image der Schweizer Banken bei vermögenden Privatkunden unverändert sehr gut. Und gerade dieser Umstand spiele Kames Capital in die Hände, so Davis. Denn Kames Capital zähle zu jenen Fondshäusern, die den hiesigen Banken Finanzprodukte zur Verfügung stellten. 

Viel Vermögen vorhanden

Vor diesem Hintergrund sei die Schweiz sogar ein sehr attraktiver Markt, betonte Davis, zumal es nach wie vor hohe Summen an investierbarem Vermögen hierzulande gebe. Und weiter stellt der CEO von Kames Capital fest: «Die Schweizer sind bargeldaffin und risikoavers. Sie ziehen eine bescheidene, dafür aber stabile Renditen der Volatilität vor. Und genau diesen Ansatz verfolgen wir in unserer Anlagestrategie.»

Kames Capital gehört zum holländischen Versicherungskonzern Aegon. In der Schweiz haben die Schotten zwar keine Niederlassung, was sie hierzulande jedoch nicht daran hindert, höchst umtriebig unterwegs zu sein.

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.61%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.53%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.3%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.14%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.42%
pixel