Die UBS hat mit ihren deutlich intensivierten Kontrollmechanismen nicht wenige Mitarbeiter verunsichert. Nun schlägt Präsident Axel Weber sanftere Töne an.

Letzten Frühling fand UBS-Präsident Axel Weber (Bild) klare Worte hinsichtlich Mitarbeiter, die es mit den Regulierungen nicht allzu genau nehmen. Um ihnen die neue Realität einzutrichtern, sollten sie «Hitze von oben und Hitze von unten» spüren, wie auch finews.ch berichtete.

Gleichzeigt rüstete die grösste Bank der Schweiz bei den bankinternen «Kontrolleuren» auf. Ihre Aufgabe ist es, die Kommunikation und Arbeitsweise der insgesamt 60'000 Beschäftigten zu überwachen.

Angstkultur geschürt

Solche und andere Massnahmen schürten letztlich eine Kultur der Angst innerhalb der UBS. Selbst UBS-Chef Sergio Ermotti gab unlängst zu bedenken, dass gewisse legale Geschäfte aus Angst vor Fehlern nicht zum Abschluss kommen könnten. Um dagegen anzugehen, sprach Ermotti von einer gewissen Toleranz gegenüber Fehlern, die man zulassen müsse.

Nun schlägt auch Präsident Weber ebenfalls sanftere Ton an: «Wir wollen kein Klima der Angst verbreiten», sagte er in einem Interview mit der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» am Dienstag (Artikel bezahlpflichtig). «Wer sich bei uns an die Regeln hält, hat nichts zu befürchten», so Weber weiter.

Axel Weber als Whistleblower-Anlaufstelle

Gleichzeitig zieht der ehemalige Bundesbank-Präsident eine klare Linie zwischen Nulltoleranz für Fehlverhalten und Toleranz für Fehler. «Stellen wir ein Fehlverhalten fest, wird rigoros gehandelt», so Weber.

Wenn Mitarbeiter Kollegen verdächtigten, nicht regel- oder gesetzeskonform zu handeln, könnten sie sich an eine anonyme Whistleblower-Stelle innerhalb der UBS wenden – oder gar direkt an die Bürotüre von Weber oder Ermotti klopfen, ist weiter zu erfahren. 

Damit will die UBS weitere rufschädigende Fälle wie jene des Ex-UBS-Händlers Kweku Adoboli oder dem wegen Zinsmanipulationen verurteilten ehemaligen UBS-Investmentbanker Thomas Hayes tunlichst unterbinden.

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