Noch hat die Zürcher Privatbank Julius Bär den Steuerstreit mit den USA nicht abgehakt. Dafür bewiesen die Bär-Banker im Zusammenhang mit einer möglichen Busse ein glückliches Händchen, wie sich nun zeigt.

Einmal mehr warteten die Beobachter vergebens: Auch anlässlich des am Dienstag publizierten Zwischenergebnis' im dritten Quartal konnte Julius Bär keine Einigung mit den amerikanischen Behörden im Steuerstreit vermelden.

Zusammen mit der Zürcher Kantonalbank (ZKB) ist das Private-Banking-Haus das letzte grosse Schweizer Institut der so genannten Kategorie 1. Zu diesem Lager zählen jene ursprünglich rund zehn Banken, gegen die das amerikanische Justizdepartement (Department of Justice DoJ) eine Strafuntersuchung wegen Steuervergehen eröffnet hat.

Günstiger Wechselkurs

Nachdem sich Julius Bär wohl aus verhandlungstaktischen Gründen lange Zeit bedeckt hielt zu einer möglichen Busse, gab sie letzten Juli die Rückstellung von 350 Millionen Dollar bekannt. Eine hohe Summe – aber doch deutlich weniger als erwartet. Seither blieb es still.

Doch wer annimmt, dass die Zeit in Sachen USA gegen das Zürcher Traditionhaus spielt, irrt sich gründlich. Das Gegenteil ist der Fall, wie die Analysten der Neuen Helvetischen Bank (NHB) in einer aktuellen Einschätzung scharfsinnig bemerkten.

Ihnen zufolge hat Julius Bär nämlich in Bezug auf die Wechselkursverschiebungen einen guten Zeitpunkt für die 350-Millionen-Dollar-Rückstellung gewählt. Diese wurde nämlich zum Gegenwert von 326 Millionen Franken gebucht. Heute wären es mit dem Anstieg des Dollar zum Franken 351 Millionen Franken.

«Es wurden folglich bis dato rund 25 Millionen Franken gespart», so die NHB-Experten.

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