Die Credit Suisse hat ihn extra aus London geholt, um das Tempo an der Schnittstelle zwischen Private Banking und der Investmentbank zu steigern. Als Amateur-Rennfahrer könnte der Schweizer Banker genau der richtige Mann dafür sein.

Auf dem Nummernschild der schwarzen Flunder steht «DII FUN». Und tatsächlich ist es ein Spass der Extraklasse, den sich Didier Denat da leistet.

Vom Auto-Magazin «GT Porsche» lässt sich der Credit-Suisse-Banker auf der Nürburgring-Nordschleife porträtieren – mit seinem 996-er Porsche GT3 (Bild). Ein Wagen, bei dem selbst hartgesottene Motorsport-Journalisten aus dem Häuschen geraten: «Eine phänomenale Maschine», schwärmen sie.

Leichter, schneller, stärker

Dieses Lob hat sich Denat offensichtlich etwas kosten lassen: Der schwarze Bolide ist eine Massanfertigung für die legendäre deutsche Nürburgring-Rennstrecke, auf welcher der Banker immer wieder in Amateur-Rennen antritt. So etwa letzten Mai mit einigen Schweizer Motorsport-Aficionados im Rahmen des ADAC Zurich 24-Stunden-Rennens.

Dazu wurde Denats GT 3 von den Ingenieuren der deutschen Firma Manthey Motors umfassend umgebaut; alles ist schneller, leichter, stärker. Im Heck des Flitzers grollt ein getunter 3,9-Liter-Motor.

Aus London zurückbeordert

Von diesem Schwung muss der Porsche-Fan nun einiges mit in seinen neuen Berufsalltag nehmen. Denn wie finews.ch berichtete, wurde Denat von der Investmentbank der Credit Suisse (CS) in London zurück in die Schweizer beordert.

Fortan von Zürich aus soll er den Bereich Solutions Partners leiten. Die Abteilung entwickelt Finanzlösungen, bei denen das Prinzip der «One Bank» zum Tragen kommt, also die Verzahnung von Investmentbanking-Dienstleistungen und Private-Banking-Services.

Schikanen zuhauf

Angesichts der Zielen, die sein Chef Tidjane Thiam für das ganze Haus formuliert hat, wird das ein Rennen sein, das sich an Härte durchaus mit den Schikanen auf dem Nürburgring messen lassen. So soll die CS bis 2018 ihren Vorsteuer-Gewinn verdoppeln. Dabei müssen gemäss dem strategischen Anspruch, eine «Unternehmerbank» zu sein, Private Banking und Investmentbank noch mehr als zuvor am selben Strick ziehen.

Vielleicht ist Denat gerade wegen seiner Rennsport-Interessen der richtige Mann dafür. Eine Antwort der Credit Suisse auf Fragen von finews.ch zum Hobby des Neuernannten steht noch aus. Klar ist, dass Denat auch im Berufsleben kein Leichtgewicht ist.

309 Stundenkilometer geradeaus

Der HSG-Abgänger stiess 1990 zur amerikanischen Citigroup in Zürich, für die er Grosskunden bei der Beschaffung von Fremdkapital betreute. Für das Institut wechselte er nach London und baute dann den Leveraged-Finance-Bereich in Frankreich auf. Im Jahr 1999 wechselte er zur CS, wo er das Leverage-Geschäft für die gesamte Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika verantwortete.

Von London aus amtete er zudem als Co-Head für die gesamten Privatmarkt-Dienste der CS-Investmentbank. Nun ist es seine Aufgabe, das Tempo der «One Bank» zu steigern.

In seinem GT3 ist ihm das bereits gelungen. «Auf geraden Strecken zieht er den Cup-Maschinen davon», freut sich Denat gegenüber «GT Porsche»: Bis zu 309 Stundenkilometer habe er schon auf dem Tacho gehabt.

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