Die Migros Bank hat auf das neue Jahr hin ihre Strukturen verschlankt. Die Zahlen zum Geschäftsjahr 2016 zeigen jetzt, was die Führung um Chef Harald Nedwed dazu motivierte.

«Mein Vorbild ist die Migros Bank – die sind optimal aufgestellt»: Das erklärte unlängst der Chef einer grossen Schweizer Regionalbank im Vertrauen. Die Bewunderung kommt nicht von ungefähr. Auch 2016 zeigte sich die Bankentochter des orangen Riesen Migros mit einem Wachstum über Markt im Hypothekengeschäft und einer Kosten-Ertrags-Rate (CIR) von 47,2 Prozent gut in Schuss. Das geht aus dem Jahresbericht hervor, den das Institut am Dienstag veröffentlichte.

Vor diesem Hintergrund könnten die Massnahmen, die Chef Harald Nedwed per Jahresanfang bei der Migros Bank umgesetzt hat, auf den ersten Blick überraschen. Wie auch finews.ch berichtete, werden die bisherigen Geschäftsbereiche neu gruppiert.

Nicht ohne Friktionen

So integriert die Bank ihre Regionenleitungen in die Kundensegmente, während Marketing und Teile der Logistik am Hauptsitz zusammengelegt werden. Ziel der Reorganisation ist es laut dem Institut, die Führung im Verkauf effizienter zu gestalten, um zeitnaher auf Marktveränderungen und sich wandelnde Kundenbedürfnisse zu reagieren.

Dabei kam es nicht nur auf Geschäftsleitungsebene, sondern auch bis hinab zu den Mitarbeitenden zu Veränderungen und neuen Stellenbeschrieben. Das hat dem Vernehmen nach hinter den Kulissen zu einigen Friktionen geführt.

Rückläufiger Gewinn

Indes, die Zahlen von 2016 zeigen, dass der Handlungsbedarf gegeben war. In einem schwierigen Marktumfeld erzielte die Migros Bank 2016 einen Gewinn von 215 Millionen Franken. Der Rückgang um 5,2 Prozent war vor allem auf tiefere Zins- und Handelserträge zurückzuführen.

Infolge des Ausbaus der Kernaktivitäten stiegen zudem der Personal- und Sachaufwand um 1,5 und 0,3 Prozent. Insgesamt erhöhte sich der Geschäftsaufwand um 1 Prozent auf 279 Millionen Franken.

Investitionen in Startups

Kurz: Die Tendenzen zur Verlangsamung des Geschäfts, die schon Ende 2015 ersichtlich wurden, setzen sich fort. Und es muss sich weisen, ob das Institut mit Ferrari-Fan Nedwed an der Spitze wieder an Tempo gewinnen kann.

Die Ambitionen dazu sind vorhanden. Im Zuge der Reorganisation will die Migros Bank das Anlage- und Firmenkundengeschäfts ausbauen. Wie es weiter hiess, wird 2017 die Anlagekompetenz verbreitert.

Das Firmenkundengeschäft arbeitet an einer Verstärkung in fünf, aus Sicht der Bank erfolgversprechenden Bereichen: Investitionsgüter-Leasing, Immobilien-Dienstleistungen, Gesundheitsbranche, vertiefte Kooperation mit der Migros-Gruppe und ihren Partnern sowie die Prüfung eines Einstiegs in den Startup-Markt.

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