Für den geplanten Börsengang muss die Fondstocher der Deutschen Bank mit Wachstum glänzen. Deshalb geht die ETF-Sparte der Deutschen Asset Management in der Schweiz ungewöhnliche Wege, wie finews.ch erfahren hat.

In Frankfurt werden jetzt Nägel mit Köpfen gemacht: Die Vorbereitungen für den aufs erste Jahresviertel 2018 anvisierten Börsengang der Deutsche Asset Management laufen auf Hochtouren.

Wie das deutsche «Handelsblatt» (Artikel bezahlpflichtig) berichtete, trennt die Deutsche Bank als Erstes die Nabelschnur zur Fondstochter. Um rechtlich voneinander unabhängig zu sein, müssen auch an die 1'500 Mitarbeitende den Arbeitgeber wechseln, wenigstens auf dem Papier. Sie sind juristisch nicht mehr Angestellte der Deutschen Bank, sondern der Deutsche Asset Management.

Dort erhöht sich die Belegschaft von 2'500 auf 4'000, wie es weiter hiess.

«Extrem wichtig für die Organisation»

Auf das Schweiz-Geschäft der Deutschen Bank soll der juristische «Zügel» in der Heimat keine grossen Auswirkungen haben, wie zu vernehmen war. Spüren hingegen soll der hiesige Markt eine weitere Massnahme, die mit dem Börsengang eng verbunden ist: den Ausbau der Indexfonds-Sparte Xtrackers.

Im Gespräch mit finews.ch erklärte Simon Klein, der für den Vertrieb von Passivanlagen in Europa, Nahost, Afrika und Asien-Pazifik zuständig ist: «Innerhalb von Deutsche Asset Management ist das ETF-Geschäft von Xtrackers ein grosser Wachstumstreiber.» Insofern, so der Vertriebsspezialist weiter, sei die Sparte extrem wichtig für die Organisation. Auch im Hinblick auf den Börsengang.

Personeller Ausbau

Xtrackers ist in ihrem zehnjährigen Bestehen kräftig gewachsen – auf mittlerweile 245 Indexprodukte und 75 Milliarden Euro an verwalteten Vermögen. Kernmärkte sind Deutschland, Österreich, Grossbritannien und die Schweiz – wobei letztere das zweitwichtigste Land für Xtrackers ist, wie Klein erklärt.

Nun planen er und der für den Schweizer Vertrieb zuständige Sven Württemberger einen personellen Ausbau. Derzeit bestehe das Vertriebsteam aus drei Personen. Es werde über die nächsten Monate «sicherlich» noch wachsen, so die beiden Deutschbanker.

Laut Württemberger ist der Schweizer Markt sehr affin für ETF; der ehemalige Blackrock-Mann will dabei vermehrt auch die Privatbanken und Vermögensverwalter angehen. «Wir sehen einen deutlichen Trend zur Nutzung von ETF in honorarbasierten Beratungsmodellen», berichtet Württemberger.

Gelenkt statt offen

Dabei rückt zunehmend die Kundenfront in den Fokus. Xtrackers sei zwar gut in den Paletten der grossen Finanzhäuser vertreten. «Wir möchten nun aber die Produkte mit Schulungen bei den Kundenberatern noch bekannter machen», so der Schweizer Vertriebsleiter.

Dies wohl auch deshalb, weil der Umgang mit externen Finanzprodukten bei Schweizer Banken im Umbruch ist, wie allenthalben aus der Branche zu hören ist. So gehen immer mehr Institute von der «open architecture» zur «guided architecture» über, bei der die Kunden auf eine kleine Zahl renommierte Produkte gelenkt werden.

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