Wir sind in einer Tiefzinsphase, aber bei den Kleinkrediten geschah nichts. Darum will Migros-Bank-Chef Harald Nedwed diesen Markt jetzt knacken.

Jüngst kündigte die Migros Bank eine deutliche Zinssenkung bei den Kleinkrediten an; und dass dies Marktanteile bringen soll, scheint klar: «Wir können uns gut vorstellen, dass wir das heutige Volumen von rund 600 Millionen Franken innert Jahresfrist verdoppeln», sagt Harald Nedwed, der CEO der Migros Bank, im Interview mit der «Handelszeitung».

Die Migros Bank  fordert neu für Online-Kleinkredite 5,9 Prozent – die Konkurrenz verlangt teils das Doppelte: Auf den Verdacht, dass dies letztlich ein Dumping-Angebot ist, kontert Nedwed mit der Aussage, Migros verdiene Geld damit und werde den Satz konstant halten.

«Es ist doch auffällig: Obschon wir in einer Tiefzinsphase sind, haben die Kreditgeber ihre Konditionen bisher nicht angepasst – ganz anders bei den Hypotheken, wo wir seit Monaten einen vehementen Preiskampf erleben», sagt Nedwed. «Das ist nicht fair. Die Branche glaubt weiterhin, dass bei den Privatkrediten kaum Preissensitivität vorhanden ist.»

50 Prozent mehr Private-Banking-Kunden

Der Migros-Bank-Chef gibt sich in der «Handelszeitung» optimistisch, dass durch das tiefere Angebot – trotz einer unsicheren Wirtschaftslage – neue Nachfrage geschaffen werden könne. Immerhin schneide der Migros-Bank-Privatkredit nun gegenüber dem Leasing in vielen Fällen günstiger ab – «und dies ohne die Auflagen, die ein Leasingvertrag mit sich bringt.»

Das Hypothekengeschäft der Migros Bank laufe «weiter stabil», sein Institut erwarte für 2010 «ein ähnliches Wachstum wie 2009», sagte der CEO weiter. Im letzten Jahr verbuchte die Migros Bank hier einen Zuwachs von 3 Prozent.

Wie Nedwed weiter erwähnte, konnte die Zahl der wohlhabenden Kunden im Segment Premium Banking innerhalb von drei Jahren um rund 50 Prozent auf 43 000 erhöht werden.

Die Migros Bank hat derzeit rund 30 offene Stellen.

 

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