Die Bundesanwaltschaft erhebt Anklage gegen den ehemaligen Vontobel- und Tempus-Banker Oskar Holenweger. Wenn auch nicht wegen Drogengeld-Wäscherei.

Die Bundesanwaltschaft verdächtigt Oskar Holenweger der qualifizierten Geldwäsche bei der Verschiebung von Alstom-Geldern. Der Zürcher Bankier soll für den französischen Konzern schwarze Kassen betrieben haben.

Dies gab die Bundesanwaltschaft in Bern an einer Medienkonferenz bekannt. Die Vorwürfe lauten auf Geldwäscherei, Urkundenfälschung, ungetreue Geschäftsbesorgung und Bestechung.

Señor Ramos war ein Flop

Gegen Oskar Holenweger laufen seit 2003 Ermittlungsverfahren der Bundesanwaltschaft, bei denen die Behörden unter anderem einen ehemaligen Drogenhändler namens Ramos als agent provocateur einsetzten – dies offenbar ohne Erfolg. Der Verdacht, dass sich Holenweger und seine (inzwischen liquidierte) Tempus Bank Drogenhändlern zur Geldwäsche anbiete, habe sich nicht weiter erhärtet, meldet die Bundesanwaltschaft heute.

Der französische Technologiekonzern Alstom wird verdächtigt, für Grossaufträge in Brasilien, Venezuela, Indonesien und Singapur in den Neunzigerjahren hunderte von Millionen Dollar Schmiergelder bezahlt zu haben. Ermittlungsverfahren laufen in Frankreich und der  Schweiz, allerdings wurde gegen den Konzern selber bislang nicht Anklage erhoben.

Oskar Holenweger habe Alstom-Gelder in schwarzen Kassen versteckt und hohe Summen über Offshore-Gesellschaften verwaltet, so die Bundesanwaltschaft. Diese Gelder wiederum seien dazu genutzt worden, Bestechungsgelder zu bezahlen.

Am gestrigen Mittwoch hat die Bundesanwaltschaft daher die Anklageschrift beim Bundesstrafgericht in Bellinzona eingereicht.

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