Was bereits gemunkelt wurde, hat sich nun bewahrheitet: Der umtriebige ehemalige Mittelland-Leiter der Credit Suisse wechselt zu Vontobel. Das Zürcher Investmenthaus will noch mehr Personal in der Region einstellen.

Nun ist es offiziell: Martin Arregger tritt in die Dienste von Vontobel. Wie einer Mitteilung des Zürcher Investmenthauses vom Mittwoch zu entnehmen war, übernimmt er per 1. April die Rolle des stellvertretenden Regionenleiters Bern Mittelland an der Seite des bisherigen Verantwortlichen Roland Heiniger. 

Laut der Meldung soll der Zuzug von Arregger das Wachstum in dieser wichtigen Region unterstützen. Der Schweizer Finanzblog «Inside Paradeplatz» hatte den Wechsel im vergangenen Dezember vorweg genommen.

Seit vergangenem Oktober auf dem Sprung

finews.ch hatte vergangenen Oktober zuerst über den Abgang des früheren Mittelland-Chefs der Credit Suisse (CS) Schweiz berichtet. Der umtriebige Private Banker hatte seine gesamte berufliche Laufbahn bei der CS verbracht und in der Stadt Bern und Umgebung Karriere gemacht – sein Verantwortungsbereich reichte zuletzt von Solothurn und Biel über Bern bis zum Nobelskiort Gstaad im Berner Oberland.

Dem Vernehmen nach sollen auch andere Institute, darunter Julius Bär, um den Kader geworben haben. Vontobel machte nun das Rennen und lobte den neuen Co-Regionenleiter am Mittwoch als «ausgesprochenen Kundenmann».

UBS vertraut auf eigene Kräfte

Die UBS, die sich vergangenen August zur Vollintegration des Schweizer Geschäfts der CS entschieden hatte, vertraut im Mittelland hingegen lieber auf eigene Kräfte. In Bern hat die eigene Kaderfrau Christa Emminger de Grenus die Regionaldirektion übernommen, Jürg Kaufmann das Private Banking. Direktor für die Region Aargau/Solothurn ist André Spycher, auch er ein Bisheriger der UBS.

In der Region Mittelland haben seither zahlreiche erfahrene Private Banker der CS der «neuen» UBS den Rücken gekehrt. In Gstaad etwa wechselte das gesamte Team des dortigen Standortleiters Manuel Blanco zur Zürcher Privatbank EFG International, welche Blanco postwendend zum Leiter Private Banking Gstaad und Greater Berne Area ernannte.

Die einstigen CS-Kollegen Arregger und Blanco treten also künftig in Konkurrenz zueinander.

Weiterer Ausbau geplant

In der Stadt Bern werden im kommenden Frühling zudem drei erfahrene CS-Kräfte aus dem Private Banking mit Millionärs-Kunden (HNWI) zur örtlichen Filiale von Vontobel stossen, wie das Zürcher Haus gegenüber finews.ch schon bestätigte. Vontobel verfügt seit dem Jahr 2010 über einen Standort in der Bundesstadt und konnte diesen mit dem Zukauf der Privatbank Notenstein La Roche im Jahr 2018 noch ausbauen.

Die Wealth-Management-Sparte von Vontobel unter Co-CEO Georg Schubiger ist relativ spät ins Rekrutierungsrennen der hiesigen Privatbanken eingestiegen, hat aber allein im Jahr 2023 dann doch Dutzende neue Kundenberaterinnen und -berater eingestellt.

Wie es am Mittwoch hiess, soll das Mittelland-Team gezielt und sukzessive mit Kundenberatern ergänzt und ausgebaut werden.

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