Abacus, Arcanite und der Tessiner Kreditkarten-Herausgeber Cornèrcard haben eine strategische Partnerschaft beschlossen. Zusammen wollen sie mittels einer Software autonome Buchführung für Unternehmen anbieten.

Sie versprechen nichts geringeres als Disruption. Und zwar die Disruption der Kredit-, Zahlungs- und Verbuchungsprozesse in Unternehmen. Dafür sorgen soll eine strategische Partnerschaft zwischen der Schweizer Kreditkarten-Anbieterin Cornèrcard, dem Schweizer Buchhaltung-Software-Unternehmen Abacus und dem Westschweizer Start-Up Arcanite, das sich auf Künstliche Intelligenz (KI) spezialisiert hat.

Frühling 2020 am Start

Gemeinsam wollen sie die Buchhaltungsprozesse in der Schweiz automatisieren. Denn wie einer gemeinsamen Medienmitteilung der drei Unternehmen vom Montag zu entnehmen war, sind es vor allem Kommunikations- und Medienbrüche – also wenn für ein Prozess mehrere verschiedene Geräte verwendet werden müssen –, welche ebendiese Prozesse verteuern.

Um das zu verhindern, bringen die Unternehmen im nächsten Frühling «A.L.A.» an den Start. Die Software, deren Akronym für «Autonomous Live Accounting» steht, soll Informationen aus den Kreditkarten-Abrechnungen und Zahlungsbelegen verwenden, diese mit der Arcanite-eigenen KI-Technologie anreichern und sie dann direkt in das Buchhaltungs-System eines Unternehmens buchen.

Wie Tesla und konventionelle Fahrzeuge

Ganz ohne Konkurrenz stehen die drei Partner in der Schweiz allerdings nicht da. Das Startup Bexio etwa zielt mit der eigenen Buchhaltungs-Software ebenfalls auf KMU und hat die mächtige UBS zur Partnerbank; das Online-Banking der Credit Suisse nützt die Software der Jungfirma Klara, und auch die Wirtschaftsprüfungs-Gesellschaft BDO und die Regionalbank Valiant bieten Online-Buchhaltungs-Lösungen an. Ein Schweizer Standard muss sich erst noch etablieren.

Abacus-CEO und Mitgründer Claudio Hintermann legt Wert darauf, dass ihre Software «A.L.A.» im Gegensatz zu den anderen Genannten – wie das L in A.L.A.  schon verrät – live, also in Echtzeit funktioniert. Dahinter stünden ein anderer Ansatz und andere Technologien als bei klassischen Online-Buchhaltungslösungen: «Wir vergleichen hier autonome Autos wie ‚Tesla'  mit klassischen konventionellen Fahrzeugen.»

Mit dem Handy Spesen machen

A.L.A. soll repetitive, manuelle Arbeit reduzieren, die Effizienz von Unternehmen steigern und Startups oder Organisationen und damit letztlich sogar den Standort Schweiz stärken, versprechen die drei Firmen. Gleichzeitig werde die tägliche Arbeit jedes Mitarbeitenden deutlich erleichtert.

Dies unter anderem, weil sich mit der Software in Zukunft beispielsweise Spesenbelege einfach mit einem Mobilgerät erfassen und direkt ins Buchhaltungsprogramm überführen lassen.

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