Rund 1000 Kaderleute des britischen Bankenkonzerns Barclays sollen ihre Boni künftig in Form von Contingent Convertible Bonds erhalten.

Dies sieht ein Antrag von Konzernchef Bob Diamond vor, über den die britische Aufsichtsbehörde FSA noch befinden muss. Der neue Plan soll bei der Veröffentlichung des Barclays-Konzernergebnisses Mitte Februar offiziell bekanntgegeben werden: Dies meldet die «Financial Times

Noch sei der definitive Entscheid über das neue Entlöhnungsprogramm nicht gefallen. Sollte sich die Idee jedoch durchsetzen, könnte Barclays als Eisbrecher für die gesamte Branche wirken: Denn auch mehrere andere Grossbanken sollen mit dem Gedanken spielen, ihre Investmentbanker oder ihre Kaderleute mit Cocos zu honorieren. Wie «Reuters» Mitte Dezember meldete, gehören UBS und Credit Suisse zu den Instituten, welche das Modell ebenfalls prüfen sollen.

Die so genannten Cocos – Contingent Convertible Bonds – sind Wandelanleihen, welche die Eigenkapitalbasis des Bankinstituts in schwierigen Zeiten kurzfristig verstärken können: Die Wandlung würde durch vorher definierte Notsituationen ausgelöst.

Mehrere Fliegen mit einem Schlag

Würden Banken dieses Instrument für die Boni einsetzen, könnten sie gleich mehrere Fliegen mit einer Klatsche schlagen. Denn so könnten sie hohe Boni auszahlen, ohne dass die Kapitalbasis der Bank darunter leidet. Des Weiteren würden die regulatorischen, gesellschaftlichen und politischen Forderungen erfüllt, nach denen der Bonus viel enger an die künftige Entwicklung der ausgebenden Bank gekoppelt werden soll. Denn tendenziell verleiten diese Instrumente die Angestellten dazu, spätere Notfälle möglichst zu vermeiden und folglich Risiken zu senken.

Wichtig würde der Schritt von Barclays, weil er – je nach Ausgestaltung – obendrein dazu beitragen könnte, einen Markt für Cocos entstehen zu lassen. Noch ist unklar, wie diese Produkte vom Markt empfangen werden, wenn sie dann einmal ausgestellt sind. Daher herrscht bei den Banken eine Lauerstimmung, und eine Zeitlang schien es, dass niemand der Erste sein wollte. Denn kommt die Cocos-Entlöhnung schlecht an, droht auch die Abwanderung von Topleuten.

 

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