Eine neue Studie zeichnet das rasante Wachstum der Raiffeisen Gruppe in den vergangenen zwei Dekaden nach. Besonders einige Kantone und ein spezifischer Geschäftsbereich erwiesen sich dabei als Treiber.

Die Schweizer Raiffeisenbanken haben 2023 nochmals stark an Bedeutung gewonnen: Mit der Übernahme der Credit Suisse (CS) durch die UBS figuriert die Gruppe nun als die zweitgrösste Bankengruppe im Lande, und steht entsprechend unter Beobachtung.

Bilanzsumme vervierfacht

Der Aufstieg zur heutigen Grösse reicht allerdings weiter zurück: Das zeigt eine neue Studie der Hochschule Luzern (HSLU), welche das Wachstum der aktuell 223 Institute umfassenden Gruppe bis zur Jahrtausendwende zurückverfolgt.

Sowohl die Anzahl Genossenschaftler hat sich seit dem Jahr 2000 verdoppelt, als auch die Mitarbeiteranzahl, die von 5'000 auf fast 10'000 in 2022 gestiegen ist. Darüber hinaus hat sich die Bilanzsumme der Schweizer Bankengruppe von 2000 bis 2022 vervierfacht. Und Ende 2022 bedienten die Raiffeisenbanken hierzulande mehr als 3,6 Millionen Kunden.

Anteil am Hypogeschäft stagnierte zuletzt

Die Studie benennt das Hypothekargeschäft als Haupttreiber dieses Wachstums. Das Hypothekarvolumen der Raiffeisenbanken ist von 2003 bis Ende 2022 von 74 Milliarden auf 205 Milliarden Franken geklettert. Dies entspricht einer durchschnittlichen Zunahmen von 5,5 Prozent pro Jahr.

Dies spiegelt sich auch in den Marktanteilen wieder, wo die Raiffeisenbanken ihre Position im Hypogeschäft von 13,2 Prozent im Jahr 2003 auf marktführende 17,7 Prozent im Jahr 2022 ausbauen konnten. Allerdings stagniert der Marktanteil. Im Vergleich dazu haben die Grossbanken UBS und CS einen Rückgang von 7,6 Prozent erlebt, ergibt die Analyse der Hochschule.

Wie auch finews.ch berichtete, sind derweil die 24 Kantonalbanken zusammengenommen die grössten Anbieter von Hypotheken im Land.

Zuhause auf dem Land, gewachsen in den Städten

Die Raiffeisenbank hat seit 2000 ihre Präsenz in der Schweiz deutlich erhöht, insbesondere durch den Ausbau von Filialen in städtischen Regionen, stellt die Studie weiter fest. Die Autoren zeichnen etwa nach, wie die Marktanteile im Hypothekargeschäft im Kanton Basel-Stadt von 1 bis 2 Prozent in 2003 auf 7 Prozent im Jahr 2022 stiegen. In Zürich sind die Marktanteile von 1 bis 2 Prozent in 2003 auf sogar 8 Prozent gestiegen, und in Genf von 5 auf 8 Prozent.

Gemäss der Studie haben insbesondere die Raiffeisenbanken in vier Kantonen zur markanten Steigerung der Hypothekforderungen beigesteuert. Der Kanton Zürich mit 12 Prozent, Bern mit 10 Prozent, sowie die Kantone Aargau und Wallis, beide mit 9 Prozent.

Die ländlichen Kantone Jura, Wallis, Appenzell Ausserrhoden, St. Gallen und Thurgau repräsentieren aber weiterhin die wichtigsten Regionen der Raiffeisenbank und bilden einen Marktanteil von über 30 Prozent. 

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