Es dürfte eines der grössten Investmentbanking-Mandate der jüngeren Schweizer Geschichte werden. Doch der geplante Spin-off der amerikanischen Einheit des Zement- und Baustoffkonzerns Holcim geht wohl ohne Schweizer Finanzinstitute über die Bühne.
Es sieht nach einem «Deal» der Extraklasse aus: Holcim will das Nordamerikageschäft abspalten und als komplett eigenständiges Unternehmen in den USA an die Börse bringen. Der Wert des Spin-off wird auf 35 bis 40 Milliarden Dollar veranschlagt.
«Goldmänner» machen das Rennen
Laut der am vergangenen Sonntag erfolgten Ankündigung setzt der Konzern als Berater dabei die bekannte Wallstreet-Bank Goldman Sachs International sowie die amerikanische Boutique Perella Weinberg Partners als Finanzberater. Schweizer Geldhäuser wurden nicht geannt – obschon die UBS nach der Übernahme der Credit Suisse (CS) die Ambition hegt, in den USA zur sechstgrössten Investmentbank aufzusteigen.
Auf juristischer Seite wurde in den USA die Kanzlei Skadden, Arps, Slate, Meagher & Flom (Skadden) verpflichtet sowie in der Schweiz die auf Unternehmensrecht spezialisierte Kanzlei Bär & Karrer.
Ambitionierte Wachstumspläne
Laut dem Analysten der Zürcher Kantonalbank (ZKB) dürfte die US-Einheit von Holcim 2023 einen Umsatz von rund 11 Milliarden Dollar und einen Betriebsgewinn (Ebit) von 2 Milliarden Dollar erzielt haben. Das entspricht rund 35 beziehungsweise 37 Prozent am Gesamtkonzern.
Holcim selbst nannte für die Einheit eine Ebitda-Marge von 27 Prozent für 2023. In den vergangenen vier Jahren habe die durchschnittliche Wachstumsrate bei rund 20 Prozent gelegen, und das Betriebsgewinn-Wachstum über 26 Prozent. Bis 2030 soll der Umsatz den Plänen zufolge auf mehr als 20 Milliarden und der Ebit auf über 5 Milliarden Dollar anschwellen.
Abschluss im ersten Semester 2025
Die geplante Aufspaltung kann als der grosse strategische Wurf des scheidenden CEO Jan Jenisch (Bild unten) gesehen werden. Er wird sich auf sein Amt als Verwaltungsratspräsident konzentrieren, während sein zeitgleich präsentierter Nachfolger Miljan Gutovic, aktuell Europa-Chef des Konzerns, per Anfang Mai die operative Leitung übernimmt.
Als Zeithorizont für die US-Kotierung wird das erste Halbjahr 2025 genannt.
(Bild: Holcim)
Die Holcim-Aktie legte im frühen Handel zeitweise um bis zu 6,7 Prozent zu. Aktuell notiert sie bei 66.72 Franken (+3,9 Prozent).
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Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.59%
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Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.18.53%
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Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.28.23%
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Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.9.11%
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Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.55%
