Die Katze ist aus dem Sack: Die beiden Schweizer, Hugo Bänziger und Pierre de Weck, scheiden aus der Konzernleitung der Deutschen Bank aus.

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Das Werweisen ist zu Ende: Seit Wochen wurde über die Zukunft von Hugo Bänziger (Bild) als Chief Risk Officer der Deutscher Bank (DB) spekuliert: Würde sich der Schweizer nach dem angekündigten Rücktritt von CEO Joe Ackermann bei all seinen Verdiensten während der Finanzkrise halten können?

Am Freitag beschloss der Aufsichtsrat der grössten Deutschen Bank dem Wunsch der beiden neuen Co-Chefs der Bank, Anshu Jain und Jürgen Fitschen, entsprechend einen grossen Umbau in der Bankführung.

Schweizer verlassen die Kommandobrücke

Damit wird klar, dass neben Joe Ackermann zwei weitere Schweizer die Bankführung verlassen werden: Hugo Bänziger (56) und Pierre de Weck, Head of Private Wealth Management.

Den Konzernvorstand verlässt neben Bänziger auch Chief Operating Officer, Hermann-Josef Lamberti (56).

Eigengewächse stossen nach

Für sie stossen drei jüngere Führungspersonen in den Konzernvorstand auf: Stuart Lewis (46) als oberster Risikochef und Henry Ritchotte (48) als COO Technology, Operations und Strategy sowie Stephan Leithner (45), designierter Leiter für Human Resources, Legal und Compliance und CEO für Europa.

Zudem soll das neben dem engeren Vorstand agierende Group Executive Board von 12 auf 18 Mitglieder erweitert werden, wie der Vorstand der Deutschen Bank am Freitag bekannt gab.

Rückkehr in die Schweiz?

Dieser Umstand nährt das Gerücht, der frühere SKA-Banker Bänziger könnte zu seinem ehemaligen Arbeitgeber zurückkehren und den zuletzt eher glücklos agierenden CEO Brady Dougan ablösen.

In der aktuellen Finews.ch-Umfrage «Löst Hugo Bänziger bald Credit-Suisse-Chef Brady Dougan ab?", stimmten bisher 58 Prozent der Leser und Leserinnen dafür.

Börsig würdigt Bänziger

Clemens Börsig, der dem Aufsichtsrates der DB vorsteht, verabschiedete Risikochef Bänziger würdevoll: «Hugo Bänziger hat entscheidend dazu beigetragen, dass die Bank erfolgreich durch die schwere Finanzkrise gekommen ist.» Auch dankte Börsig, der selber ausscheidet, Lamberti für die «ausgezeichnete, moderne Infrastruktur» der Bank.

Börsig wertet die Ernennungen als Bestätigung für die gute Nachwuchsförderung in der Bank, «die über einen grossen Pool an talentierten Führungstalenten verfügt».

Wechsel im Aufsichtsrat

Weiter kündigte der DB-Aufsichtsrat Wechsel im eigenen Gremium an: Vorstand Börsig (63) soll durch Paul Achleitner (55) ersetzt werden, bisher Vorstandsmitglied der Allianz. Für Maurice Lévy (70) und Theo Siegert (64) werden Peter Löscher (54), Vorsitzender des Vorstands der Siemens AG, und Klaus Trützschler (63), Vorstandsmitglied der Franz Haniel & Cie. zur Wahl vorgeschlagen.

Im Zeichen der Kontinuität beschloss der Aufsichtsrat der Hauptversammlung eine unveränderte Dividende von 75 Cents pro Aktie vorzuschlagen.

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