Mehr Regulierung heisst auch mehr Aufträge für Technologie-Provider im Finanzbereich. Martin Engdal von Advent sagt, wieso gute Software noch wichtiger wird.

Herr Engdal, was unterscheidet Advent von den grossen Schweizer Bankensoftware-Herstellern wie Avaloq, Finnova oder Temenos?

Wir sehen diese Unternehmen eher als Partner und nicht als Konkurrenten. Zu Advent kommen Kunden, die Software zur Betreuung und Verwaltung der Kunden suchen, oder die Applikationen für das Portfolio-Management benötigen, bei denen auch die Compliance sichergestellt ist. Mit dem sich ändernden regulatorischen Umfeld braucht es heute Lösungen, die diesen neuen Anforderungen gerecht werden.


«Kunden müssen wieder investieren»


Goldene Zeiten für Sie also?

Klar, für Technologie-Provider sind das gute Zeiten. Denn die Kunden müssen wieder investieren. Aber auch wir müssen uns ans neue Umfeld anpassen. Wir müssen die Software auf den neusten Stand bringen, so dass die Compliance und das Reporting mit den regulatorischen Anforderungen übereinstimmen. Wir geben also auch viel mehr Geld aus.

Wie viel werden neue regulatorische Änderungen Ihre Kunden kosten?

Wir betreiben verschiedene Preismodelle. Dabei kommt es darauf an, welche Dienste ein Kunde beansprucht, was wiederum von seinen Portefeuilles abhängt. Da wir modular aufgebaut sind, kann schon ein kleiner Manager schnell mit unserer Software den Betrieb aufnehmen und neue Dienste nutzen.

Wie gross muss ein Vermögensverwalter sein, damit sich der Einsatz einer solchen Software lohnt?

Eine gewisse Komplexität sollte schon vorhanden sein. Ich denke, sobald ein unabhängiger Vermögensverwalter Verbindungen zu mehreren Depotbanken hat und unterschiedliche Kunden bedient, beispielsweise ein Multi-Family-Office oder unabhängige Vermögensverwalter, bietet Advent attraktive Produkte.


«CIOs werden innerhalb der Banken immer wichtiger»


Was ist ihr Ziel in der Schweiz?

Wir sehen den Schweizer Markt als Grundpfeiler unserer Strategie im europäischen Wealth Management. Derzeit sind wir acht Leute in der Schweiz und wollen unsere Präsenz noch erweitern.

Werden die IT-Verantwortlichen künftig eine wichtigere Rolle innerhalb der Banken spielen?

Bevor das Schweizer Bankgeheimnis in Bedrängnis kam, gab es keine Notwendigkeit, die Software in den Vordergrund zu stellen. Nun aber gibt es eine klare Entwicklung in Richtung Compliance und daher auch in Software-Investitionen. Dies zumal sich die Schweizer Asset Manager an das internationale Umfeld anpassen müssen. So besehen werden die CIOs schon erheblich wichtiger innerhalb der Banken.


Advent Software ist ein global tätiges Unternehmen, welches seit 1983 Softwäre-Lösungen für die Finanzwelt bereitstellt. Weltweit gehören Firmen aus 60 Länder zu den Advent-Kunden. Zu den Advent-Kunden gehören Wealth Manager, Family Offices, Privatbanken, Asset Manager und Hedge Funds. Advent stellt Software zur Betreuung und Verwaltung von Kunden zur Verfügung.


engdal_martin2Martin Engdal ist Director of Product Marketing & Business Development, EMEA, bei Advent Software. Er ist seit acht Jahren bei Advent tätig und nun für das Product Marketing, Business Development und die Advent EMEA's Alliance Partners in der Wealth und Asset Management Industrie verantwortlich.

Bevor der gebürtige Däne zu Advent gestossen ist, war er Head of Client Relationships und Portfolio Manager bei der Danske Bank.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.66%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.54%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.2%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.1%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.5%
pixel