Sondern es war offenbar eher Zufall, dass deutsche Steuerfahnder jetzt eine Menge weiterer Daten über «Insurance Wrappers» aus dem Hause CS haben.

Konkret: Zu den entscheidenden Daten kam man bei den Razzien, welche im Februar 2011 bei mehreren Credit-Suisse-Mitarbeitern in Deutschland stattfanden.

Im Computer eines deutschen CS-Angestellten stiessen die Staatsanwälte auf Dateien, welche Informationen über bisher nicht bekannte Steuerfälle enthielten. Dies meldet der Westdeutsche Rundfunk WDR in Köln. Der E-Mail-Verkehr auf dem beschlagnahmten Rechner soll zahlreiche Anhaltspunkte über Konten enthalten haben, die als Scheinversicherungen («Insurance Wrappers») getarnt worden waren und deren Erträge nicht in Deutschland versteuert wurden.

Nun kam es zu zahlreichen Durchsuchungen bei CS-Kunden in ganz Deutschland. Die via Credit Suisse Life auf den Bermudas versteckte Anlagesumme könnte mehrere Milliarden Euro betragen und gegen 7000 deutschen Steuerbürgern betreffen.

Steuervertrag: «Da muss noch nachgebessert werden»

Auch dem WDR gegenüber gab die Credit Suisse zu, dass es Kunden gebe, «die belangt worden sind». Die Bank habe den betroffenen Kunden mitgeteilt, dass ihre Identität durch den beschlagnahmten Computer den Finanzbehörden nun bekannt sei. 

Auch wenn die neuen Ereignisse nur indirekt mit dem umstrittenen Ankauf von Steuerdaten durch die Finanzbehörden und mit dem angepeilten Staatsvertrag zwischen Deutschland und der Schweiz zu tun haben, heizen sie die Debatte weiter an. Heute hielt der nordrhein-westfälische Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) gegenüber WDR.de an seiner Kritik am Vertragsentwurf zwischen der Bundesrepublik und der Schweiz fest: «Da muss noch nachgebessert werden».

Gegenüber dem Online-Kanal der «Rheinischen Post» präzisierte der Sozialdemokrat sein Anliegen: Er betonte, dass kein Steuerabkommen die Arbeit der Fahnder behindern dürfe. «Schweizer Banken wollen mit dem noch ausstehenden Steuerabkommen ihren beunruhigten Kunden wieder einen sicheren Hafen versprechen», sagte Walter-Borjans. «Wir werden jedoch alles dafür tun, dass Schwarzgeldbesitzer nicht ruhig schlafen können.» Die Klientel dürfe sich nicht in Sicherheit wiegen.

 

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