Bisher verhandeln die Banken, die weltweit in den Libor-Skandal verwickelt sind, nur mit Regierungen über Bussen. Was aber, wenn die Privatwirtschaft klagt?

Drei Finanzgiganten, BlackRock, Fidelity Investments und Vanguard Group, bereiten Schadenersatzklagen gegen jene Banken vor, welche den Libor-Kurs manipuliert haben sollen, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» berichtet.

Zusammen bringen es die drei Firmen auf verwaltetene Vermögen von sage und schreibe sieben Billionen Dollar. Sie seien nun am Abklären, inwiefern ihre Kunden durch die Libor-Manipulation geschädigt wurden, heisst es weiter.

Pionierarbeit in diese Richtung leistet derzeit der Asset Manager Charles Schwab. Er hat bereits letzten Monat eine Klage gegen Barclays eingereicht. Darin wird der Bank vorgeworfen, die Erträge der Kunden auf Geld-Fonds und Fonds mit Kurzzeit-Anleihen-Strategien seien durch das künstliche Tiefhalten des Zinssatzes geschmälert worden.

Barclays als Präzedenzfall

Sollten die Klage von Charles Schwab zugelassen werden oder gar erfolgreich sein, drohen sämtlichen in den Libor-Skandal verwickelten Banken Klagen in Milliardenhöhe, da der Libor-Zinssatz Einfluss auf die Wertentwicklung und Konstruktion diverser Finanzprodukte hat.

Mit Barclays wurde vor Kurzem eine erste Bank auf Grund von Libor-Manipulationen von den britischen Regulatoren zu einer Busse von 290 Millionen Pfund verdonnert.

Dieses Urteil wird wohl von diversen Vermögensverwaltern (Asset Manager) als Grundlage für eine allfällige Klage benutzt. Kommen noch weitere Banken hinzu, die ebenfalls gebüsst werden, drohen auch diesen unzählige Klagen aus der Privatwirtschaft.

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