Was wissen die Schweizer über Fonds? Dieser Frage ging die Finanzgesellschaft AXA Investment Managers nach. Die Ergebnisse sind ernüchternd.

Vorab die wichtigste Erkenntnis: Der Wissensstand der Schweizer bleibt mit lediglich 44 von 100 Indexpunkten auf dem niedrigen Niveau des Vorjahres. (2007: 51 Punkte). Und knapp die Hälfte der Schweizer (48 Prozent) ist in punkto Geldanlage «Anfänger», 18 Prozent sind sogar als«Unwissende» einzustufen.

Der Anteil der «Fortgeschrittenen» ist gegenüber dem Vorjahr nahezu stabil geblieben. (2009: 29 Prozent, 2008: 27 Prozent). 2007 waren es noch 46 Prozent. Auch die Anzahl derjenigen, die sich wirklich gut auskennen, die so genannten «Profis», hat sich gegenüber dem letzten Jahr kaum verändert (2009: 5 Prozent, 2008: 4 Prozent, 2007: 8 Prozent).

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Schweizer halten sich für Experten – ein Trugschluss

Obwohl das tatsächliche Wissen der Schweizer in den vergangenen Jahren gesunken ist, hat die subjektive Einschätzung nicht gelitten. Ganze 52 Prozent stufen 2009 ihr Finanzwissen als gut oder sogar sehr gut ein. Die Schweizer halten sich somit für «Experten» in Finanzangelegenheiten. Ein Trugschluss wie folgende Untersuchungsergebnisse zeigen.

Das Wissensniveau in der Schweiz nicht etwa deshalb so niedrig, weil viele Fragen falsch beantwortet wurden. Vielmehr waren sich die Schweizer so unsicher, dass sie wie bereits im Vorjahr oft mit «weiss nicht» geantwortet haben. Dies spiegelt sich vor allem bei konkreten Fragen zu Investmentfonds wider.

Bedenkliches Unwissen

So antworteten beispielsweise 21 Prozent mit «weiss nicht» auf die Frage, ob Fondsanteile in der Regel täglich, also ohne die Einhaltung von Fristen verkauft werden könnten. 36 Prozent der Befragten verneinten diese korrekte Aussage sogar. Über die Hälfte der Schweizer weiss also nicht, dass Fonds täglich verfügbar sind.

Ebenfalls bedenklich ist ein weiteres Ergebnis: 65 Prozent der Befragten stimmten der Falsch-Aussage zu: «Wenn eine Fondsgesellschaft in Konkurs geht, verlieren Anleger ihr dort angelegtes Geld». Elf Prozent antworteten mit «weiss nicht“. Somit wissen nur 24 Prozent der Schweizer, dass Fonds nicht zur Konkursmasse gehören.

Nicht viele Schweizer haben Fondsanteile

Offenbar ist in der breiten Bevölkerung nicht bekannt, dass Fonds als so genanntes«Sondervermögen» von der Fondsgesellschaft verwaltet werden und die Gelder sogar getrennt bei einer Depotbank liegen. Der Wert eines Fonds berechnet sich ausschliesslich über den Wert der Wertpapiere, die im Fonds enthalten sind und hat nichts mit der Situation des Vermögensverwalters zu tun.

So wie das Wissensniveau ist auch die Anzahl der Fondsbesitzer in der Schweiz nach wie vor auf niedrigem Niveau. Weniger als ein Fünftel der Schweizer (15 Prozent) hält aktuell Fondsanteile (2008: 17 Prozent).

Wie der Kauf einer Digitalkamera

Markus Mündel, Senior Consultant bei der Finanzforschung von TNS Infratest überraschen diese Ergebnisse nicht: «Der Zusammenhang zwischen Fondsbesitz, Fondsaffinität und dem Wissensstand der Menschen ist ein typisches Ergebnis. Die Menschen sind verunsichert, ziehen sich aus Fonds zurück und antworten daher weniger selbstsicher.» Mündel vergleicht dies mit dem Kauf einer Digitalkamera.

Vor dem Kauf beschäftige man sich meist intensiv mit der Thematik, den Vor- und Nachteilen und vergesse die Details dann wieder schnell. Nach dem Motto «Aus den Augen, aus dem Sinn».

Die Firma Axa Investment Managers (Schweiz) hat auf ihrer Website derzeit 1 offene Stelle ausgeschrieben.

 

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