Die Zustände im Gefängnis Dozza bei Bologna müssen fatal sein – doch ein Richter gewährte dem inhaftierten Ex-UBS-Mann keine Milde: Er wies ein Gesuch um Entlassung in Hausarrest ab.

Seit gut fünf Wochen sitzt Raoul Weil im Gefängnis «Dozza» (Bilder oben und unten) in Bologna in Haft. Und diese Situation verlängert sich nun weiter. Denn ein Einzelrichter wies am Freitag Weils Gesuch um Entlassung in Hausarrest ab. 

Dies berichtet die Nachrichtenagentur «Reuters» unter Berufung auf «a source with knowledge of the situation». Eine offizielle Erklärung für den Entscheid wurde nicht publik.

Dozza1 500

Weil sitzt in Auslieferungshaft, nachdem das US-Justizministerium eine Festnahme wegen seiner Rolle bei möglichen Steuerhinterziehungen von amerikanischen Steuerzahlern verlangt hat. Der ehemalige Wealth-Management-Chef der UBS war am 20. Oktober im Hotel «I Portici» in Bologna verhaftet worden.

Der carcere, in dem Weil einsitzt, war in den Siebzigern als Hochsicherheitsgefängnis gebaut worden, angelegt für 494 Inhaftierte. Heute beherbergt Dozza rund 1'200 Insassen, davon gut die Hälfte Ausländer, die meisten aus Nordafrika.

Die Hälftlinge müssen 20 bis 22 Stunden pro Tag in kleinen, etwa 10 Quadratmeter grossen Zellen verbringen, welche im besten Fall nur mit zwei Personen besetzt sind – und manchmal mit bis zu vier Männern.


Dozza von innen: Ein Film der Zeitung «Il Fatto Quotidiano»


Weils Anwälte baten nun darum, den Ex-Banker mit einer elektronischen Fussfessel gesichert in Hausarrest zu entlassen. Laut der «Reuters»-Quelle gewann beim Richter aber die Befürchtung Oberhand, dass Weil sich ins Ausland – also wohl die Schweiz – absetzen könnte.

 

Wie wird das Schicksal von Raoul Weil beurteilt? Hier die Umfrage zur Haltung in der Branche:

{mijopolls 115}

{mijopolls 116}

{mijopolls 117}

{mijopolls 118}

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.52%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.56%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.22%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.1%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.61%
pixel