US-Bürger müssen ihrem Heimatland Steuern bezahlen, selbst wenn sie im Ausland wohnen – jetzt haben immer mehr Amerikaner genug.

Anwälte und Standortspezialisten berichten von einer klaren Zunahme von vermögenden US-Bürgern, die ihren US-Pass zurückgeben möchten. Dies meldet das Fachblatt «Wealth Bulletin». Dabei wird etwa der Partner einer spezialisierten Anwaltskanzlei zitiert mit dem Satz: «Die Zahl der Anfragen von US-Bürgern, die auf ihre Staatsbürgerschaft verzichten möchten, ist im letzten Jahr deutlich gestiegen.»

Bemerkenswert ist, dass die Auswanderer und Aussteiger Multimillionäre und Milliardäre sind – Personen, die oft ganze Geschäfte mit sich nehmen. Bereits gibt es Beratungsfirmen, die gezielt Angebote für solche Kunden anpreisen, und auf der anderen Seite wird das Thema der Flucht reicher US-Bürger von der politischen Rechten aufgegriffen und ausgenutzt.

Christian Kälin von der Beratungsfirma Henley & Partners bemerkt, dass das Interesse von Amerikanern, die einen anderen Pass suchen, klar angestiegen sei. «Steuergründe könnten ein Hauptgrund dafür sein, aber auch Sicherheitsüberlegungen spielen hier hinein.»

So habe Henley Partners nach den Terrorangriffen von Mumbai eine regere Suche von US-Bürgern nach Alternativen bemerkt. Am beliebtesten seien dabei die Pässe von karibischen und westeuropäischen Staaten.

Tausende kommen zu Fuss, einige flüchten per Yacht

Hervorzuheben ist überdies, dass sich hier auch ein spezifisch amerikanisches Problem äussert: US-Bürger sind weltweit zur Zahlung von Steuern an Washington verpflichtet. Und selbst Amerikaner, die auf ihre Staatsbürgerschaft verzichten, müssen eine «exit tax» bezahlen.

Offenbar sind jetzt – angesichts des steigenden Drucks auf Steuerflüchtlinge und insbesondere angesichts des Vorgehens gegen die UBS – mehr und mehr reiche Amerikaner bereit für diese Art des Abgangs. 

Viele der ausstiegswilligen Amerikaner seien eher zufällig US-Bürger, so Jay Krause im «Wealth Bulletin»; es sind also beispielsweise Personen, die in den USA geboren wurden, aber ansonsten wenig Bezug zu diesem Heimatland haben.

Noch kann man von keiner Massenbewegung sprechen: Laut Angaben der Steuerbehörde IRS gaben im ersten Halbjahr rund 90 Personen mit exit tax ihren Pass zurück. Zum Vergleich: Pro Jahr wandern fast eine Million Menschen in die USA ein. 

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