Die Aktionärs-Gruppe um Microsoft-Gründer Bill Gates lässt trotz einer Niederlage nicht locker: Um den Verkauf der Chemiefirma an die französische Saint-Gobain zu verhindern, gelangt sie an eine mächtige Schweizer Behörde.

Im Streit um die geplante Übernahme des Schweizer Chemiekonzerns Sika durch die französische Konkurrentin Saint-Gobain graben sich die Kontrahenten immer tiefer ein.

Wie am Mittwoch Abend bekannt wurde, konnten Saint-Gobain und die Holding der Sika-Erben einen Etappensieg verbuchen. Die Schweizer Übernahmekommission (UEK) habe bestätigt, dass Saint Gobain den Minderheitsaktionären von Sika kein Übernahmeangebot machen müsse, wie Saint-Gobain mitteilte.

Damit sei der von der Sika-Führung wie auch von Finanzinvestoren geäusserte Vorbehalt hinfällig, dass die Übernahme rechtsmissbräuchlich sei, wie es weiter hiess.

Bestätigte Klausel

Die Sika-Erben halten rund 16 Prozent des Kapitals an der Firma und mehr als die Hälfte aller Stimmrechte. Beim Verkauf an Sika profitieren sie von einer – nun von der UEK bestätigten – «Opting-Out»-Klausel: Wer mehr als 33,3 Prozent der Stimmrechte an Sika hält, braucht den anderen Aktionären keine Kaufofferte mehr zu unterbreiten.

Doch eine prominente Gruppe von Sika-Aktionäre will das nicht hinnehmen – zu dieser gehören neben den auch in der Schweiz aktiven Fondshäusern Fidelity und Threadneedle auch Cascade und die Gates Foundation. Die beiden letzteren sind Anlagevehikel des Microsoft-Gründers Bill Gates.

Showdown Mitte April

Wie die Agentur «AWP» am Donnerstag berichtete, wollen nun Cascade und die Gate Foundation den Entscheid der UEK nicht akzeptieren. Vielmehr legen die Gates-Vehikel Widerspruch bei der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) ein.

Damit geht der Streit um die Chemiefirma in eine weitere Instanz. Und wie die Aktionärsgruppe um die Bill-Gates-Werke vor wenigen Wochen durchblicken liess, hält sie noch weitere Trümpfe in der Hand. Mitte April, wenn es an einer ausserordentlichen Generalversammlung zum Showdown zwischen den Gegnern und den Befürwortern der Sika-Übernahme kommt, werden sie diese auszuspielen versuchen.

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