Die Corona-Pandemie hat an den Finanzmärkten für Verzerrungen gesorgt. Dies biete Chancen für Schwellenland-Investments mit Anleihen, sagt Wouter van Overfelt von der Bank Vontobel im Interview mit finews.tv.

Risikofreie Renditeanlagen gibt es nicht, zumal nicht in den Schwellenmärkten. In diesen Regionen suchen inzwischen immer mehr Bond-Investoren nach Renditechancen. Zu recht, sagt Wouter van Overfelt, Head Emerging Markets Corporate Bonds bei Vontobel im Interview mit finews.tv.

«Unternehmensanleihen in Schwellenmärkten gelten zwar immer noch als exotische Anlagen. Aber das Universum weitet sich auf annähernd 50 Länder aus», so van Overfelt.

Mehr Chancen als Risiken

Natürlich sind auch die Schwellenmarkt-Indizes durch Covid-19 stark unter die Räder gekommen, haben sich aber wie die anderen Märkte inzwischen erholt. «Einen Einstieg erachte ich derzeit für sehr attraktiv, da die Spreads noch nicht auf Vorkrisenniveau gestiegen sind», sagt der Anleihen-Spezialist.

Als Risiken nennt er das Liquiditätsrisiko – dieses manifestierte sich insbesondere im vergangenen März –, das Default- und Creditrisiko und auch das Durationrisiko.

Wenn eine Region, dann China

Die Ausfallrisiken in den Schwellenmärkten müsse man differenziert betrachten, so van Overfelt. Vielfach seien entsprechende Staatsanleihen riskanter. Er erwarte auch im High-Yield-Bereich der US-Unternehmen eine höhere Ausfallrate als in Emerging Market Corporate Bonds.

Bei Investments würde er nicht nach Sektoren selektionieren, sondern jedes Unternehmen einzeln prüfen, so van Overfelt. Als Region empfehle er China mit seinem riesigen Bond-Universum.

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