Die auf Kryptowährungs-Kredite spezialisierte Bank Voyager Digital hat sich in den USA vor Forderungen in den Konkurs geflüchtet. Dies ist eine direkte Folge eines Hedgefonds-Konkurses.
Vor weniger als einer Woche hatte das US-Unternehmen Voyager Digital den Handel ausgesetzt und Kunden daran gehindert, Geld abzuheben. Nun hat die auf Kryptowährungs-Kredite spezialisierte Bank in den USA Gläubigerschutz nach «Chapter 11» beantragt.
Der im kanadischen Toronto kotierte Makler und Kreditgeber hat mehr als 100’000 Gläubiger und Verbindlichkeiten in Milliardenhöhe, wie die britische Zeitung «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) unter Berufung auf US-Gerichtsunterlagen berichtet. Als Grund für den Konkursantrag nannte Firmenchef Stephen Ehrlich den jüngsten Kursverfall der Cyber-Devisen sowie der Ausfall von Kreditzahlungen des Hedgefonds Three Arrows. Daraus habe man Verluste von mehr als 650 Millionen Dollar erlitten. Damit wird im Business mit digitalen Anlagen der Domino-Effekt klar ersichtlich.
Preise um 70 Prozent gefallen
Die Preise der führenden Kryptowährungen sind seit ihrem Höchststand Ende vergangenen Jahres im Schnitt um rund 70 Prozent gefallen. Durch den Kurskollaps des Stablecoins «TerraUSD» geriet das in Singapur ansässige Unternehmen Three Arrows in Schieflage. Three Arrows hatte aggressive Wetten auf steigende Krypto-Preise abgeschlossen und sich dafür bei grossen Unternehmen der Branche stark verschuldet. Als die Preise für digitale Token fielen, bekam es Probleme mit der Begleichung der Forderungen.
Voyager hatte zuvor noch einen Rettungskredit von Alameda Research erhalten, dem von FTX-Gründer Sam Bankman-Fried kontrollierten Handelsunternehmen. Die Krypto-Bank habe die maximal zulässige Summe von 75 Millionen innerhalb des erlaubten 30-Tage-Zeitraums in Anspruch genommen.
Weitere Dominosteine wackeln
Der Zusammenbruch von Voyager werde sich auf breiter Front bemerkbar machen, heisst es in dem Bericht weiter. Das Unternehmen verfüge über einen grossen Kundenstamm. Per Ende März beliefen sich die Verbindlichkeiten auf 5,7 Milliarden Dollar. Der Antrag nach Chapter 11 soll Voyager Schutz vor Rechtsansprüchen bieten, während das Unternehmen eine Umstrukturierung anstrebt.
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Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.69%
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Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.18.58%
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Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.28.14%
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Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.9.05%
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Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.54%
