Ölrekord, Champions-League-Coup und das Ende des Kapitalismus in den USA – die dänische Bank überrascht erneut mit ihren «ungeheuerlichen Vorhersagen» für das kommende Jahr.

Saudi-Arabien kauft im nächsten Jahr die Rechte an der «Champions League», während der Ölpreis auf 150 Dollar steigt und sich der Aktienkurs von Manchester United verdoppelt. Die Vereinigten Staaten läuten mit steuerfreien Staatsanleihen das Ende des Kapitalismus ein, und Robert F. Kennedy Jr. gewinnt die US-Präsidentschaftswahlen.

Dies sind nur einige der «ungeheuerlichen Vorhersagen» der Saxo Bank für das Jahr 2024. Jahr für Jahr überrascht das dänische Finanzinstitut mit seiner Liste die Finanzwelt. Die Prognosen der Saxo-Analysten sind oft humorvoll und konzentrieren sich auf unwahrscheinliche Ereignisse, die die Finanzmärkte schockieren würden.

Die Welt am Wendepunkt

Das Team um Investmentchef (CIO) Steen Jakobsen sieht die Welt Anfang 2024 an einem Wendepunkt, an dem der vertraute Weg des vergangenen Jahrzehnts zu Ende geht. Nach der grossen Finanzkrise profitierte die Weltwirtschaft von stabiler Geopolitik, niedriger Inflation und niedrigen Zinsen. Mit der Pandemie sei dieser Weg jedoch deutlich beschwerlicher geworden.

Die Vorhersagen für das Jahr 2024, die nicht die offizielle Meinung der Bank widerspiegeln, befassen sich diesmal mit der Frage, wie die Länder mit einer «gefährlich unvorhersehbaren Zukunft», einschliesslich enormer technologischer Fortschritte, umgehen werden.

Die EU auf den Spuren von Robin Hood

So sieht das Saxo-Team nicht nur eine globale Gesundheitskrise, die durch Medikamente gegen Fettleibigkeit ausgelöst wird, weil die Menschen zunehmend zu GLP-1-Medikamenten greifen, anstatt Sport zu treiben. Auch die Nachfrage nach Luxusgütern könnte einbrechen, wenn die Europäische Union in Robin-Hood-Manier eine Vermögenssteuer einführt.

Generative Künstliche Intelligenz (KI) wiederum könnte zu einer Bedrohung für die nationale Sicherheit werden. So erwarten die Saxo-Analysten, dass in einem Industrieland ein hochrangiger Regierungsbeamter Opfer eines KI-basierten Deepfake-Angriffs wird. Regierungen versuchen derweil, KI mit einer Vielzahl neuer Vorschriften zu zähmen. Risikokapitalgeber suchen unterdessen das Weite.

Radikaler Schritt in den USA

Ungemütlich könnte es auch in den USA werden. So sieht sich die US-Regierung laut Saxo-Prognose im Vorfeld der Wahlen 2024 gezwungen, die Staatsausgaben exponentiell zu erhöhen, um die Wirtschaft am Laufen zu halten und soziale Unruhen zu vermeiden. Vor diesem Hintergrund steigen die Kurse von US-Treasuries über alle Laufzeiten, und die Renditekurve flacht am langen Ende ab. Gleichzeitig bricht der Aktienmarkt ein.

Auch im Weissen Haus ist mit einem Wechsel zu rechnen. Denn in einem politischen Erdbeben gewinnt Robert F. Kennedy Jr. die Präsidentschaft und sorgt für einen politischen Richtungswechsel. Zum ersten Mal in der Geschichte der USA würde damit ein unabhängiger Kandidat die Präsidentschaftswahlen gewinnen.

Realität oftmals ganz anders

Weitere Vorhersagen für 2024 beinhalten, dass die USA, Grossbritannien und andere Länder mit hohen Defiziten einen «Club of Rome» gründen werden, um neue Welthandelsbedingungen mit Überschussländern auszuhandeln, und dass die Bank of Japan die Kontrolle über die Zinskurve aufgrund eines BIP-Wachstums von sieben Prozent aufgeben wird.

Zu den Vorhersagen des vergangenen Jahres gehörten unter anderem das Verbot der Fleischproduktion in mindestens einem Land, der Rücktritt des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der Anstieg des Goldpreises auf 3’000 Dollar pro Unze und ein weiteres Brexit-Referendum. Einen Monat vor Jahresende ist nichts davon eingetreten, obwohl der Goldpreis in dieser Woche ein Rekordhoch erreicht hat.

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