Martin Gloor, suspendierter Präsident des Rennvereins Zürich, kontrolliert zwei eigene Firmen und hält Beteiligungen an fünf weiteren.

Der vor Wochenfrist verhaftete bisherige Präsident des Rennvereins Zürich, Martin Gloor («finews.ch» berichtete), kontrolliert zwei eigene Firmen als einziger Aktionär und Gewährsträger: Die Core Capital Partners AG, eine Beteiligungsgesellschaft unweit vom Paradeplatz und die Ecurie Royale GmbH in Zug, eine auf die Aufzucht und die Haltung von Rennpferden ausgerichtete Firma.

Wie die Sonntagspresse berichtete, soll Gloor um die zehn Millionen Franken an Investorengeldern veruntreut haben. Seit die Fernsehsehndung «10 vor 10» die Geschichte enthüllte, wuchs die potentielle Schadensumme um mehrere Millionen.

Von 5 Unterschriftsberechtigten zum Solobetrieb

Interessant ist bei Core Capital (gegründet am 23. Januar 2007), dass von damals fünf Unterschriftsberechtigten inklusive die KBT Treuhand AG nur gerade Gloor übrigblieb. In den vier Jahren seit der Gründung herrschte bei Core Capital ein emsiges Kommen und Gehen. Unterschriftsberechtigte blieben zum Teil nur ein halbes Jahr im Handelsregister. Unter der Startcrew war übrigens auch ein 2005 wegen Insiderhandels Verurteilter.

Investitionen in aufstrebende Firmen

Die Schweizer Wirtschaftsdatenbank «Teledata» nennt als Beteiligungen von Core Capital Partners folgende Firmen: HeiQ Materials AG (Spezial- & Sporttextilien, dort ist auch die ZKB investiert), Concretum Constructions (Hightech Beton), AXScionics (IT Sicherheit), Pevion Biotech AG (hier gehörte auch die BZ Bank, BB Biotech Ventures und Bachem AG zu den Start-up-Kapitalgebern).

Strategischer scheint eine Investition in die Pharmafirma Polyphor AG zu sein, die mit 14 Prozent ausgewiesen wird. Laut dem Online-Portal«Startupticker» ist Core Capital Partners auch beim Schlieremer Pharma-Start-up Neurotune investiert (wie übrigens die ZKB).

Unschuldsvermutung

Während die Ermittlungen laufen, gilt für Gloor die Unschuldsvermutung. Wie der Rennverein Zürich auf seiner Homepage schreibt, hat eine erste Schnellprüfung keine Unregelmässigkeiten bei der Rechnungslegung des Vereins ergeben. Trotzdem sah man sich gezwungen, Gloor als Präsident zu suspendieren.

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