Die Behörden blockierten insgesamt 160 Millionen Euro in Zürich. Der Verdacht: Staatsgeld zur Stützung einer Bank wurde privat abgezweigt.

In Griechenland läuft ein Betrugs- und Geldwäschereiverfahren gegen den Unternehmer und Banker Lavrentios Lavrentiadis: Er soll sich beim Bailout der von ihm kontrollierten Proton Bank bereichert haben (mehr dazu hier und hier).

Nun weiten sich die Ermittlungen in die Schweiz aus. Beim Zürcher Bank Finanzdienstleister und Vermögensverwalter GHP Arbitrium wurden vorsorglich drei Konti über 160 Millionen Euro gesperrt, bestätigen Branchenkenner der «Handelszeitung».

Griechische Medien zeigten auch ein Schreiben der Bundesanwaltschaft in Bern, in dem der Schritt bestätigt wurde.

Der Verdacht der Athener Staatsanwaltschaft lautet auf Geldwäsche. Die GHP Arbitrium nimmt zum Vorfall keine Stellung. Die Bundesanwaltschaft in Bern will sich nicht zu vorsorglichen Massnahmen im Hinblick auf ein Rechtshilfeersuchen äussern. Bislang liegt noch kein solches Gesuch aus Griechenland vor.

Die Bank als Whistleblowerin?

Die Athener Staatsanwaltschaft hat nun drei Monate Zeit, ein Rechtshilfegesuch einzureichen. In dieser Zeit bleibt das Geld bei der Bank blockiert.

Die «Handelszeitung» berichtet unter Berufung auf «Insider», GHP Arbitrium könnte die Untersuchung auch selbst forciert haben, weil es ihr mit dem unliebsamen Kunden unwohl wurde.

Lavrentiadis' Proton Bank musste letztes Jahr mit 900 Millionen Euro vom Staat gerettet werden. Laut der Staatsanwaltschaft in Athen sollen davor 700 Millionen ins Ausland abgeflossen sein. Die 160 Millionen wären der grösste Betrag, den die Griechen je in der Schweiz sperren liessen.

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