Die 2009 lancierte Online-Plattform E-Merging öffnet sich weiteren Interessenten und bietet in der Version 2.0 noch zusätzliche Anwendungen, wie Olivier Collombin erklärt.

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Heute sind über 500 unabhängige Vermögensverwalter mit betreuten Depots von mehr als 225 Milliarden Franken diesem sozialen Netzwerk der Genfer Privatbank Lombard Odier angeschlossen.

«Rund ein Viertel der Teilnehmer stammen aus dem Ausland», sagt Olivier Collombin (Bild), Initiant und Leiter von E-Merging erklärt. Gleichzeitig geniesst das Netzwerk in der Branche hohes Ansehen. Insgesamt 57 lizenzierte Partner und 14 Branchenorganisationen engagieren sich inzwischen ebenfalls als aktive Mitglieder bei E-Merging.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Diese hohe Nachfrage hat den Provider der Plattform, Lombard Odier, nun dazu bewogen, E-Merging weiterzuentwickeln, wie finews.ch bereits im vergangenen Sommer ankündigte.

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Die E-Merging in der Version 2.0 präsentiert sich in einem neuen Design (siehe oben) und steht weiteren anverwandten Branchen offen. Neu können jetzt auch Anwälte, Treuhänder sowie auf Vermögensverwaltung spezialisierte Personalberater und IT-Anbieter Mitglied werden. Sie leisten einen zusätzlichen Beitrag zur interdisziplinären Zusammenarbeit auf der Plattform. Für unabhängige Vermögensverwalter ist weitere Expertise bloss noch wenige Mausklicks entfernt.

50 Fragen

«Damit wird der Austausch von unabhängigen Meinungen und und Dienstleistungen über den Online-Kanal stark vereinfacht», sagt Collombin, «so dass allen Teilnehmern am Ende ein echter Mehrwert erwächst.»

Für eine Aufnahme bei E-Merging müssen die unabhängige Vermögensverwalter zunächst rund 50 Fragen zu ihrer aktuellen Geschäftssituation beantworten. Lombard Odier prüft dann einzeln, ob die Kriterien für eine Aufnahme gegeben sind.

Diskretion bleibt auf Wunsch gewahrt

In der Folge haben die unabhängigen Vermögensverwalter die Möglichkeit, virtuell, also im Sinn von «Social Media», miteinander in Kontakt zu treten. Den Grad an Diskretion bestimmen die Teilnehmer dabei selber, indem sie ihre anfangs anonyme Identität je nach Belieben offenlegen können.

Inzwischen sind bereits zahlreiche Transaktionen und Geschäft über E-Merging zustande gekommen, wie Olivier Collombin unterstreicht.

Was die Vermögensverwalter umtreibt

Thematisch befassen sich die Mitglieder auf E-Merging mit Fragen der Expansion, Nachfolgeregelung oder der kritischen Grösse. Es kommt auch vor, dass manche Mitglieder Büroräumlichkeiten suchen und vermitteln oder eine Fusion anbahnen. Die neusten Erhebungen geben interessante Hinweise auf die momentane Situation bei den unabhängigen Vermögensverwaltern.

  • 13 Prozent der Mitglieder streben eine Fusion an
  • 8 Prozent der Mitglieder planen die Eröffnung einer Geschäftsstelle im Ausland
  • 40 Prozent der Mitglieder wollen einen unabhängigen Vermögensverwalter übernehmen
  • 20 Prozent der Mitglieder wünschen die Abtretung ihres Kerngeschäftes

olivier-collombin_qDer Walliser Olivier Collombin ist der Initiant und Leiter von E-Merging. Nach fünf Jahren bei der Credit Suisse stiess er 1987 zur damaligen Genfer Privatbank Danier Hentsch, die 2002 mit dem Konkurrenten Lombard Odier fusionierte.

Der 50-jährige Olivier Collombin baute den Geschäftsbereich für unabhängige Vermögensverwalter auf. Heute macht diese Sparte unter seiner Leitung 20 Prozent der Kundschaft von Lombard Odier aus.

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