Der Internetriese Google ist der Lieblings-Arbeitgeber aller Uni-Absolventen. Doch der neue Nobelpreisträger vertritt eine andere Meinung: Goldman statt Google.

Lieber eine Karriere an der Wall Street oder doch eine im Silicon Valley? Robert Shiller, Yale-Professor und diesjähriger Wirtschaftsnobelpreisträger, hat eine klare Antwort parat: Junge Absolventen, die «moralische Ziele» verfolgten und Interesse an der Finanzwelt zeigten, sollten lieber für die Investmentbank Goldman Sachs arbeiten statt für den Internetgiganten Google. 

Nach einem Finance-Studium wisse man über Ereignisse Bescheid, die sich in voller Grösse und dauerhaft abspielten. «Das ist bedeutender, als bei Google ein paar kleine Spielereien zu programmieren», sagte Shiller laut dem US-Branchenportal «Business Insider» bei einer Debatte, bei der es um Karrierechancen ging.

Gerade junge Leute «with a moral purpose», also mit moralischen Zielen, seien im Finanzwesen gut aufgehoben. Denn jede menschliche Tätigkeit von Bedeutung müsse finanziert werden: «Du kannst Gutes für die Welt nicht für dich alleine tun.»

Ist es etwa besser, Blasen zu produzieren?

Doch diese Behauptung liess sein Gesprächsgegner Vivek Wadhwa, Innovations- und Forschungsleiter an der privaten Singularity Technologie-Universität, alles andere als gelten. Und er hatte auch ein paar gute Gegenargumente parat.

Ob es denn besser sei für das Finanzsystem zu arbeiten und dabei noch mehr Blasen zu schaffen, fragte er skeptisch. «Mehr Blasen wie solche, für die mein angesehener Freund berühmt ist. Oder möchten Sie lieber für die Rettung der Welt berühmt sein?», fragte Wadhwa.