Der Top-Anwalt, welchen die Finma zum Prüfungsbeauftragten im Spygate-Fall machte, ist der Credit Suisse nicht genehm. Sie hält ihn für befangen.

Thomas Werlen soll im Auftrag der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht Finma die Vorgänge in der Credit Suisse (CS) während der Beschattung Iqbal Khans untersuchen. Dabei will die Finma aufsichtsrechtliche Fragen klären und die Einhaltung der Corporate-Governance-Regeln.

Werlen ist ein «White Collar Crime»-Spezialist, der in grossen internationalen Fällen wie dem Fifa-Bestechungsskandal oder dem 1MDB-Korruptionsfall ermittelt hatte. Werlens Problem für die Credit Suisse (CS): Er ist Partner der US-Kanzlei Quinn Emanuel Urquhart & Sullivan, deren Ableger er in Zürich leitet.

Feindselige Haltung gegen Credit Suisse

Wie die «Handelszeitung» (Artikel bezahlpflichtig) berichtet, hat die CS unmittelbar nach Werlens Ernennung durch die Finma eine Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht. Werlen sei nicht unabhängig, seine Kanzlei rühme sich mit Tätigkeiten gegen die CS und habe eine feindselige Haltung gegen die Bank. Tatsächlich führte und führt Quinn Emanuel Urquhart & Sullivan im Auftrag von Mandanten Verfahren gegen die CS.

Das Bundesverwaltungsgericht liess die CS abblitzen. Werlen sei als Partner nicht am Gewinn der globalen Gesamtkanzlei beteiligt. Der Finma-Gesandte ist inzwischen tätig geworden. Laut «Handelszeitung» soll er erfolglos versucht haben, die Mobiltelefone sämtlicher Geschäftsleitungsmitglieder und Verwaltungsräte der CS einzuziehen. Die Bank hat bis Anfang Mai Zeit, gegen den Beschluss des Bundesverwaltungsgerichtes Einsprache zu erheben.

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