Nach der Corona-Delle ging es für die Vermögen der Schweizer Banker steil bergauf. Steigende Aktien und Immobilienwerte, hohe Kundenaktivität und sprudelnde Gewinne liessen nicht nur bei Privatbanken die Kassen klingeln, wie ein bekanntes Ranking zeigt.

Während die Manager der Schweizer Grossbanken in der aktuellen Reichstenliste des Magazins «Bilanz» die hinteren Ränge belegen, ist das grosse Geld meist bei den Besitzern der Privatbanken zu finden. So führt auch in diesem Jahr die syrisch-brasilianische Familie Safra, die Eigner der Privatbank J. Safra Sarsin, das Reichen-Ranking unter den Bankern unangefochten an. Mit einem Vermögen von bis zu 23 Milliarden Franken belegen die Safras zudem den fünften Rang unter den grössten Vermögen in der Schweiz.

Mit erheblichem Abstand folgt Fürst Hans-Adam von und zu Liechtenstein. Die Fürstenfamilie, die auch die LGT Finanzgruppe kontrolliert, bringt es laut dem Magazin auf ein Vermögen von 9 bis 10 Milliarden Franken.

Streit um Bank

Im Bereich 5 bis 6 Milliarden Franken wird das Vermögen von Prakash Hinduja verortet. Der indische Multimillionär führt mit seinen Brüdern seit einiger Zeit einen Rechtsstreit um die Besitzverhältnisse der Hinduja Banque Privée mit Sitz in Genf, wie es heisst. Zudem drohe ihm wegen falscher Wohnsitzangaben eine saftige Steuernachzahlung.

Um einiges höher als im Vorjahr wird das Vermögen von Martin Ebner (Bild unten) mit 3 bis 3,5 Milliarden Franken geschätzt. Der Gründer der BZ-Bank und Besitzer der Airline Helvetic dürfte dabei vor allem von seinen übrigen Beteiligungen profitiert haben. Ebenfalls in dieser Liga spielt die griechischstämmige Familie Latsis, die eine Mehrheitsbeteiligung an der Zürcher Privatbank EFG International halten.

Ebner 502

Reicher Private Banker

Im Bereich 2 bis 3 Milliarden bewegen sich die Familien um Ariane de Rothschild (Bank Edmond de Rothschild), de Picciotto (Union Bancaire Privée) sowie Vontobel und de la Cour (Bank Vontobel). Die Familien rund um die Teilhaber der Privatbank Lombard Odier, die im Vorjahr noch auf 3 bis 3,5 Milliarden Franken taxiert wurden, sind hingegen nicht mehr in der Liste aufgeführt.

Auch die Cornèr-Bank-Besitzerfamilie Cornaro, die Familie Eric Syz (Syz Gruppe, Bild unten) und die Familien Bär (Julius Bär, MBaer) zählen zu den reichsten 300 des Landes. Weitere Privatbank-Vertreter sind die Familie Syz-Abegg, (Maerki Baumann), André Bodmer (Rahn + Bodmer), die Familie Reichmuth sowie der Banker und SVP-Nationalrat Thomas Matter mit seiner Beteiligung an der Helvetischen Bank.

Syz

Boris Collardi als Neuzugang

In der Kategorie der reichsten Manager wird der Ex-Julius-Bär-Chef und ehemalige Pictet-Teilhaber Boris Collardi mit 100 bis 150 Millionen Franken erstmals aufgeführt. Die Ex-UBS-Chefs Sergio Ermotti und Oswald Gübel (150 bos 200 Millionen) sowie der ehemalige Deutschbanker Josef Ackermann (100 bis 150 Millionen) haben hier schon Stammplätze.

Als weiterer Neuzugang kommt mit Bitcoin-Suisse-Präsident Niklas Nikolajsen (Bild unten) mit einem geschätzten Vermögen von 300 bis 350 Millionen Franken eine schillernde Persönlichkeit aus der Fintech-Szene neu in das Ranking.

nikolajsen 502

Insgesamt wird das Vermögen der 300 reichsten Personen und Familien der Schweiz auf rund 821,8 Milliarden Franken geschätzt. Das sind gut 16 Prozent mehr als vor Jahresfrist – der stärkste Zuwachs seit Lancierung der Liste im Jahr 1989, so die «Bilanz».

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